Lokalsport Südpfalz VfR Kandel geht die Nachspielzeit zu lang

RÜLZHEIM/DUDENHOFEN (jwur/ hl/kebe/jmr/som). In der Verlängerung war Feuer in der Pokal-Begegnung der Verbandsligisten: 2:1 (100.), 2:2 (109.) - und dann doch noch das 3:2 für den FV Dudenhofen gegen den VfR Kandel. Der SV Rülzheim unterlag in der vierten Verbandspokalrunde dem VfL Neustadt mit 1:3 (wir informierten gestern).

Etwa 250 Zuschauer in sahen engagierte Gastgeber. Trainer Freddy Heß schickte seine Elf mit drei Veränderungen zur 0:2-Schlappe gegen Bingen in die Partie. Mittelfeldmotor Robin Dränkow sowie Moritz Stock und Nicolai Esswein machten Platz für Justin Schardt, Kevin Deny und Jan Ößwein. Verbandsligist Neustadt begann im Vergleich zur 0:3-Niederlage gegen Morlautern gar mit vier neuen Kräften. Die Partie benötigte kaum Anlaufzeit, denn nach zwei Minuten war es Shkodran Rexhaj, der eine flache Hereingabe von links zum 1:0 für die Gäste einschob. Im Anschluss bot sich ein hektisches Spiel, geprägt von vielen Fouls in der Mitte des Feldes. Klare Aktionen gab es nicht. VfL-Kapitän Andreas Marx musste in der 24. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für ihn kam Yvan Victor Doum Choubdie. Nach dem Seitenwechsel ging die Partie weiter – mit einem Tor. Nach einem Freistoß aus halb linker Position von Benjamin Hörner war es Valentin Ion, der in der 47. Minute am langen Pfosten lauerte und ausglich. In der 58. Minute brachte Heß seinen Youngster Moritz Stock. Dominik Steinel verschuldete in der 62. Minute einen Handelfmeter, Rexhaj schoss souverän zum 1:2 ein. Robin Dränkow, eigentlich gesetzt, kam danach von der Bank für Ößwein. „Nichtsdestotrotz wollte ich das Spiel gewinnen und eine leistungsstarke Truppe auch ohne Robin und Moritz stellen“, sagte Heß zur Schonung zweier Leistungsträger. „Insgesamt bin ich auch zufrieden, lediglich die individuellen Fehler müssen abgestellt werden.“ Damit meinte er beispielsweise die beiden Platzverweise der Lilanen. Beide Male verlor Rülzheim in der Vorwärtsbewegung leichtfertig den Ball und brachte somit erst Alexander Kaehn (78.) und dann Justin Schardt (82.) in Bedrängnis. Schardt sah glatt Rot, Kaehn wurde mit der Ampelkarte bestraft. In der Schlussphase kamen die Gastgeber noch das ein oder andere Mal durch, der letzte Pass beziehungsweise der Abschluss blieben aber aus. So entschied der überragende Rexhaj die Partie durch einen Distanzschuss nach Freistoß aus rund 25 Metern. Der Ball schlug mittig ein. „Jetzt können wir uns wenigstens auf die Landesligasaison konzentrieren“, zog Trainer Heß etwas Gutes aus der Niederlage. Am Samstag geht’s zum TuS Altleiningen, ohne Schardt. Anspiel: 17 Uhr. Im ziemlich ausgeglichen geführten Match in Dudenhofen führte der bis zur dritten Minute der Nachspielzeit mit 1:0. Etwas glücklich. Dudenhofens Chancenplus: Steffen Burnickel trifft das rechte Lattenkreuz (13.), der Ex-Dudenhofener Marc Kauther rettet auf der Linie, ehe ihm vorn nach Freistoß die Führung an der Iggelheimer Straße gelingt (23.) und der Dudenhofener Firas Zein (55.) aus Abseitsstellung ins Schwarze trifft. Sebastian Buschlinger schaffte doch den längst fälligen Ausgleichstreffer (90. + 3) und damit die Verlängerung. Beide Seiten legten zu. Wirbelwind Firas Zein traf in der 100. Minute ins rechte obere Eck zum 2:1. Pascal Hüll, eingewechselt, markierte neun Minuten später das 2:2. Aber der Jubel der Südpfälzer währte nur kurz. In der 112. Minute traf Einwechselspieler Dominic Himmighöfer mit sehenswertem Freistoß – wobei VfR-Schlussmann Andreas Bressler keine Reaktion zeigte – zum 3:2. Nach Verletzung von Neuzugang Julian Scharfenberger rettete Dudenhofen die Führung in Unterzahl über die Zeit. Schiedsrichter Hess drückte bei einer riskanten Abwehr von FVD-Keeper Marcel Johann beide Augen zu. Mit einem Doppelpack von Maurice Hafner beim 3:0 (1:0)-Sieg gegen die SF Bundenthal qualifizierte sich der für die nächste Runde. Der Führungstreffer gelang ihm nach Pass von Christian Liginger durch eine schöne Einzelaktion in der 24. Minute. Der Verbandsligist tat sich gegen den kampfstarken Gastgeber lange Zeit schwer. Bis zur Pause hatte der Bezirksligist zwei Chancen zum Ausgleich, eine davon entschärfte TB-Keeper Steffen Hess. Die Partie war erst nach Hafners zweitem Treffer in der 74. Minute entschieden. Der eingewechselte Engin Koc sorgte für Belebung und war Passgeber. Zwei Minuten zuvor hatte Manuel Blank eine Liginger-Ecke zum 2:0 eingeköpft. Spielleiter Manfred Weck sprach von „einer schweren Geburt“, Co-Trainer Manuel Blank sagte: „Der Sieg war wichtig für die Moral. Doch selbst der Führungstreffer brachte keine Sicherheit in unser Spiel, wir können die guten Trainingsleistungen noch nicht umsetzen.“ Im Duell zweier Landesligisten setzte sich der FC Speyer 1:0 gegen durch. Der FC erwies sich nach vorne als die aktivere Mannschaft. Herxheim versuchte, aus einer sicheren Abwehr in die Gefahrenzone zu gelangen. Das glückte gegen die früh angreifenden Gastgeber nicht ganz. Nach drei Minuten traf Speyers Ali Said den Pfosten. Herxheims Aufbau fiel ein wenig zu behäbig aus. Dennoch ergaben sich Chancen nach einer Ecke (6.) und einem schönen Anspiel, das Herxheims Bester, Julian Hahn, nicht nutzte (8.). Danach standen die Abwehrreihen. Kurz vor der Pause köpfte Manuel Weschler nach präziser Hereingabe von Domenico De Vico den Ball mit vollem Einsatz zum 1:0 in die Maschen (45.). „Das war natürlich Gift, so ein Gegentor vor der Pause“, sagte Herxheims Coach Steffen Ott. Seine Mannschaft fand gegen die gut gestaffelten Gastgeber kaum ein Durchkommen. Die Domstädter standen ein wenig tiefer und lauerten auf Konter. Eine Schrecksekunde überstand der FC: Nach schönem Anspiel von Hahn verfehlte Herxheims Stürmer Patrick Stieber knapp das Tor (90.). Herxheims Trainer Steffen Ott haderte: „So ist es halt, wenn es nicht läuft. Da pfeift der Schiedsrichter Kleinigkeiten wie Gelbe Karten, die das Spiel nachhaltig beeinflussen. Und dann fehlt der Mannschaft in zwei, drei Situationen das Glück, den Ball im Tor unterzubringen.“ Ott wurmte auch eine vergebene Doppel-Chance nach 70 Minuten. In der Liga erwartet die Viktoria Herxheim am Sonntag um 15 Uhr Wormatia Worms II. Ott hofft, dass die Pechsträhne reist und die Mannschaft den ersten Dreier landet: „Wir sind in der Lage, guten Fußball zu spielen. Wir haben im Team eine gute Mischung, die Jungs sind bereit, kämpferisch und läuferisch alles abzurufen. Und jeder Einzelne weiß, was er kann beziehungsweise was er einbringen kann.“ Ob Frederik Bayer nach seiner Oberschenkelverletzung in Speyer am Sonntag zur Verfügung steht, ist sehr fraglich.

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