Lokalsport Südpfalz Und jetzt zur WM?

Die stärksten 5000-Meter-Läuferinnen in Erfurt: Hanna Klein und Gesa Krause lieferten sich eins der spannendsten Rennen der DM.
Die stärksten 5000-Meter-Läuferinnen in Erfurt: Hanna Klein und Gesa Krause lieferten sich eins der spannendsten Rennen der DM.

«ERFURT.» Mit Staffelgold und Silber über die Hürden hat die Landauerin Ricarda Lobe im Trikot der MTG Mannheim bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Erfurt prima abgeschnitten. Um 14 Hundertstel am Titel über 5000 Meter vorbei schrammte Hanna Klein, die beim LCO Edenkoben groß wurde. Stabhochspringer Oleg Zernikel kam vor seinem Abflug zur U23-EM auf Platz sechs, Hochspringer Sebastian Schultz wurde Elfter.

Der zweite Platz über die Hürden gab Ricarda Lob den notwendigen Rückenwind, mit einem tollen Start verhalf sie ihrer MTG-Staffel zur Titelverteidigung. Drei Hundertstel waren sie schneller als im Vorjahr, liefen 42,97 Sekunden. Jetzt muss Ricarda Lobe auf die Nominierung für die WM in London warten. „Ich habe nicht alle Kriterien perfekt erfüllt, mir fehlt die B-Norm, aber ich bin trotzdem guter Dinge“, sagte sie. Morgen weiß sie mehr. Es wäre ihre erste WM-Teilnahem. Wie auch für Hanna Klein. Vielleicht hat die überrundete Läuferin Carmen Schultze-Berndt der Mittelstrecklerin der SG Schorndorf, die in Urbach lebt, den Sieg gekostet. Es war unverständlich, dass die Berlinerin passiv in die Entscheidung eingreifen durfte und kein Kampfrichter sie darauf hinwies, dass Hanna Klein und Gesa Krause um den Sieg kämpfen. „Schade. Ich wollte schnell an ihr vorbei, das ist nicht aufgegangen, musste den weiteren Weg gehen. Vielleicht war ich auf der ganzen Zielgerade zu nah an Gesa dran, dadurch hat sie mich immer gespürt“, analysierte Hanna Klein kritisch die letzten Meter – abgekämpft, außer Atem, aber irgendwie doch glücklich und im Wissen, für eines der spannendsten Duelle gesorgt zu haben. „Mit dem Gegenwind war es heute doppelt schwierig, ich hatte zu kämpfen“, bilanzierte Oleg „Alex“ Zernikel, der mit 5,30 Meter Platz sechs belegte: „Ich hatte mir mehr erwünscht, wollte 5,60 angreifen. Aber ich fühle mich gut und stabil, gerade weil ich seit vier Wettkämpfen mit 14 Schritten anlaufe, zwei mehr als früher, und mit Stäben springe, die ich davor noch nie in der Hand hatte.“ Sein Trainer Jochen Wetter sagte: „Er war nicht so gut drauf, wie ich es gewohnt bin. Sein Lauf nach vorne war zu passiv. Die Höhe war da, aber bereits vor der Latte.“ Wetter spürte eine „wunderbare Stimmung in einem sehr schönen Stadion“. Oleg Zernikel fliegt heute nach Bydgoszcz zur U23-EM, Wetter folgt am Donnerstag. „Mein Wunsch ist, dass er in den Endkampf kommt, dafür muss er 5,20, 5,30 springen. Er steht unter den besten fünf, sechs Athleten in Europa“, sagte Wetter. Und Zernikel ergänzte: „Kräfte sparen und 5,60 Meter angreifen“ in Polen. Hochspringer Sebastian Schultz (26) vom TV Rheinzabern war vor seinen zehnten DM „ausnahmsweise mal optimistisch“, sah sich aber einmal mehr vom Pech verfolgt. Beim dritten Anlauf des Einspringens knickte der angehende Polizist mit dem Sprungfuß um. Nach dem ersten Versuch über 2,05 Meter gab er den Wettkampf auf. „Ich wollte kein Risiko eingehen, ich will auf jeden Fall noch bei den Polizeimeisterschaften mitspringen“, sagte Schultz, der mit 2,00 Meter Platz elf belegte. Er blieb bis zum Schluss im Innenraum. „Ich wollte schon live dabei sein, wenn Mateusz Przybylko deutschen Rekord springt“, sagte er. Dazu kam es zwar nicht, die Hochsprung-Show war dennoch großartig. Für die 3 x 1000-m-Staffel der Jugend U20 vom TV Rheinzabern, für Moritz Estelmann, Johannes Fuchs und Sebastian Blessing, reichte es mit 8:04,18 Minuten nur für Platz 23.

In 8:04,18 min liefen Moritz Estelmann, Sebastian Blessing und Johannes Fuchs vom TV Rheinzabern die 3 x 1000 Meter. Platz 23.
In 8:04,18 min liefen Moritz Estelmann, Sebastian Blessing und Johannes Fuchs vom TV Rheinzabern die 3 x 1000 Meter. Platz 23.
Beim Einspringen umgeknickt: Sebastian Schultz stieg bei 2,05 Meter aus dem Wettbewerb aus, blieb aber im Innenraum.
Beim Einspringen umgeknickt: Sebastian Schultz stieg bei 2,05 Meter aus dem Wettbewerb aus, blieb aber im Innenraum.
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