fussball SV Landau West lässt 16 Vereinstrainer schulen

 Yannis Kamplade und Joshua Ewig (von links) kicken in der C-Jugend und sind schon als Trainer im Einsatz.
Yannis Kamplade und Joshua Ewig (von links) kicken in der C-Jugend und sind schon als Trainer im Einsatz.

„Fußballorientierte Bewegungs- und Technikschulung im Kinderfußball“ heißt die Schulung, die der SV Landau West seinen Jugendtrainern angeboten hat. 16 Trainer nehmen teil. Maximilian Barthel vermittelt ihnen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen verschiedene Lerninhalte.

Barthel (24) ist angehender Physiotherapeut an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Ludwigshafen. Er spielt beim Bezirksligisten VfB Haßloch Fußball. Er hat ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Südwestdeutschen Fußballverband (SWFV) absolviert. Seit 2017 hat er die Trainerlizenz und gehört dem Lehrstab des SWFV an.

Am ersten Tag steht die Theorie im Fokus: Was sind die charakteristischen Merkmale der unterschiedlichen Altersgruppen? Welche Anforderungen sollte ein Kindertrainer erfüllen? In Kleingruppen erarbeiten die Coaches die Trainingseinheiten, die am nächsten Tag mit den Kindern umgesetzt werden.

300 Nachwuchskicker, 30 Trainer

Beim SV Landau West kümmern sich 30 Trainer um rund 300 Nachwuchskicker. Der 39-jährige Daniel Kreuter trainiert die C1- und F-Junioren und ist der Mann für die Trainerfortbildung im Verein. „Mit diesen Maßnahmen wollen wir unsere Trainerqualität erhöhen. Es sollen altersgerechte Übungseinheiten angeboten und pädagogische Grundlagen vermittelt werden“, so Kreuter. Der 45-jährige Olaf Kütenbrink ist Übungsleiter bei den E- und F-Junioren. Er wünscht sich einen Bolzplatz im Wohngebiet am „Schützenhof“. Das Angebot im Landauer Norden sei unzureichend. Er hat Gespräche mit der Stadt aufgenommen, die Signale sind positiv. Mittel im Haushalt sind hierfür eingestellt, ein passendes Grundstück wird noch gesucht.

Mehr Ballkontakte, mehr Spaß

Die beiden zwölfjährigen Joshua Ewig und Yannis Kamplade spielen in der C-Jugend der „Westler“. Sie nehmen als Nachwuchscoaches an der Schulung teil, sind bei den jüngeren Jahrgängen schon für Übungen verantwortlich.

Am zweiten Tag soll das Erlernte des Vortages mit F-Junioren umgesetzt werden. Es geht auch um die Folgen des Ergebnisdenkens. Dies führt dazu, dass häufig nur die Besten zum Einsatz kommen und die Spieler auf einer Position eingesetzt werden. Zielsetzung: die Anzahl der Ballkontakte und damit den Spielspaß erhöhen. Jeweils drei Spieler sind ein Team. Gespielt wird ohne Torwart auf Minitore. Spielerwechsel sind häufig, zum Beispiel nach jedem Treffer. Diese modifizierten Fußballregeln gelten künftig auch bei den Pflichtspielen. Die Vorteile: mehr Ballkontakte, mehr Tore, mehr Dribblings, mehr Einsatzzeiten für alle Spieler.

„Sie dürfen nicht herumstehen“

Der siebenjährige Theo fällt auf. Er ist für sein Alter ballsicher und technisch versiert. „Es macht großen Spaß. Doch drei Stunden sind sehr anstrengend. Zudem musste ich einmal alleine gegen drei Gegner antreten“, sagt er. Barthel impft den Coaches ein: „Die Kinder müssen immer beschäftigt sein. Sie dürfen nicht herumstehen.“ Die Trainingsintensität in den Nachwuchsleistungszentren der Bundesligisten ist seiner Meinung nach zu hoch.

Warum hat die deutsche Nationalelf seit Miro Klose keinen echten Mittelstürmer mehr? Barthel findet, dass zu sehr auf die Sechser- und Zehnerposition im Mittelfeld Wert gelegt worden ist. In den Herbstferien folgt ein zweitägiges Folgeseminar an der Sportschule in Edenkoben.

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