Lokalsport Südpfalz Sportstypen: Der Sechser aus Niederhorbach

Simon Székely
Simon Székely

Die Gegner heißen VfB Stuttgart, TSG Hoffenheim oder SV Sandhausen. Er ist 13 Jahre alt, meist sind seine Gegenspieler mindestens ein Jahr älter. Der Niederhorbacher Simon Székely spielt Fußball bei den C-Junioren des Karlsruher SC 2 in der Oberliga Baden-Württemberg.

Székely spielt bei den Blau-Weißen auf der Sechserposition im defensiven zentralen Mittelfeld. Früher wohnte er mit seinen Eltern und den vier Geschwistern in Karlsruhe. „Eigentlich konnte ich mit Fußball nicht viel anfangen, als ich klein war. Doch im Kindergarten hat es auf einmal riesigen Spaß gemacht“, erzählt er.

Mit sechs Jahren begann er bei Post Südstadt. Nach drei Jahren zog die Familie 2016 in die Pfalz um. Er spielte ein Jahr bei der SpVgg Bad Bergzabern. Dort merkte Trainer Bernd Schwarzmann schnell, dass Székely unterfordert ist. Er ließ ihn bei den älteren Kindern mitspielen. Dann wechselte Székely zum FSV Offenbach unter Trainer Kai Lautenschläger. Auch hier trainierte und spielte er mit den älteren Jahrgängen. Sein Talent wurde erkannt, er stieß zum DFB-Stützpunkttraining in Hatzenbühl. „Dort konnte ich viele Freundschaften knüpfen und habe von den älteren Mitspielern viel gelernt“, sagt der 13-Jährige.

Fördertraining auch in Hoffenheim

Parallel absolvierte er einmal pro Woche ein Fördertraining in den Perspektivteams der TSG Hoffenheim und des Karlsruher SC. 2018 wechselte er nach Hoffenheim, dort lief er als Rechtsverteidiger auf. Nach nur einem Jahr war Schluss. Er wurde als zu klein und körperlich unterlegen empfunden. Die Scouts im Wildpark sahen das anders, er schloss sich dem KSC an.

Gleich im ersten Jahr konnte er sich einen Stammplatz sichern. Das Kalenderjahr 2020 möchte er schnell abhaken. Im ersten Spiel nach der ersten Corona-Pause gegen den FC Nöttingen zog er sich eine Fraktur am Arm zu. Die Verletzung wurde konservativ behandelt, Székely kämpfte sich wieder heran. Doch dann fiel ihm im Training ein Mitspieler auf den Arm, als er sich gerade abstützen wollte. Der Arm war erneut gebrochen. Dieses Mal war eine Operation notwendig.

Mit KSC-Bus oder mit den Eltern

Székely gibt nicht auf. Nach dem Lockdown will er wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. Dienstags und freitags bekam er schon Individualtraining im Nachwuchsleistungszentrum am Wildpark. Technik und Ballfertigkeit standen im Vordergrund.

Bei den Blau-Weißen gefällt es ihm gut, er möchte über die Saison hinaus dort bleiben. Sein Trainer heißt Alexander Wähling, er spielte für den Karlsruher SC und den 1. FSV Mainz 05. Für die Corona-Zeit hat er ein strammes Übungsprogramm zusammengestellt. Die Läufe zwischen sieben und zehn Kilometer sind mit einem Schnitt von viereinhalb Minuten pro Kilometer zu absolvieren und werden über eine App aufgezeichnet und zurückgemeldet. Zusätzlich stehen Einheiten zur Stabilisierung auf der Agenda.

Normalerweise stehen vier Übungseinheiten pro Woche an. Zweimal wird Székely von einem Bus abgeholt, der noch andere Talente aus der Pfalz mitnimmt. Zweimal haben die Eltern Fahrdienst. Székely spielt gute Pässe, er hat eine feine Technik. An Schnelligkeit und Schusstechnik kann er noch arbeiten.

Thiago Vorbild

Der junge Teenager besucht die siebte Klasse des Gymnasiums in Bad Bergzabern. Seine Lieblingsfächer sind Sport und Geschichte. Er möchte das Abitur machen. Ein anderes großes Ziel: „Ich will später Profi werden.“ Über einen anderen Berufswunsch hat er sich noch keine Gedanken gemacht.

In der wenigen Freizeit will er einfach nur entspannen und sich sportlich fit halten. Sein großes Vorbild ist Thiago Alcantara, der vor Kurzem vom FC Bayern München zum FC Liverpool wechselte. Die „Reds“ und Borussia Dortmund sind Székelys Lieblingsclubs.

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