Drei Fragen Reinhold Dausch: „Ich bin noch nicht amtsmüde“

Reinhold Dausch
Reinhold Dausch

Reinhold Dausch vom VTG Queichhambach, Jahrgang 1958, ist der erfahrenste Spielleiter der Region im höherklassigen Amateurfußball. Der Ranschbacher stand früher lange im Tor des TSV Siebeldingen. Wie motiviert er sich?

Herr Dausch, was treibt Sie nach so vielen Jahren immer noch an?
(lacht) Ja, ich habe tatsäschlich schon 2001 angefangen. Damals konnten wir erst in der Relegation den Abstieg in die C-Klasse abwenden. Aber ich fahre jedes Mal mit viel Freude hin, weil es einfach ein saugeiler Verein ist. Wir sind alle eine große Familie. Darauf achtet unser Geschäftsführer Steffen Hornbach sehr. Die Aufgaben sind klar verteilt, jeder weiß genau, was er zu tun hat. In der Vereinsführung arbeiten viele ehemalige Spieler wie Ruben Lehmann mit hoher Identifikation mit. Acht Spieler des aktuellen Kaders, darunter mein Sohn Kevin, habe ich seit der E-Jugend trainiert. Zudem klappt die Spielgemeinschaft mit dem ASV Gräfenhausen seit Jahren hervorragend, da habe ich mit Norbert Heißler einen sehr zuverlässigen Partner an meiner Seite. Ich bin noch nicht amtsmüde.

Sie haben zahlreiche Auf- und Abstiege erlebt. Was waren die Höhen und Tiefen?
Der schönste Aufstieg war 2003 in die A-Klasse mit Spielertrainer Dirk Münster, den wir durch einen 5:1-Derbysieg gegen den SV Völkersweiler perfekt gemacht hatten. Die Feierlichkeiten sind unvergessen, das ganze Dorf war auf den Beinen. Der größte menschliche Erfolg war die Verpflichtung unseres aktuellen Trainers Edin Pita. Er ist ein klasse Typ, zu dem eine enge Freundschaft entstanden ist. Weniger schön war die Zeit vor ungefähr zehn Jahren. Da haben wir uns trotz sportlicher Qualifikation freiwillig aus der Landesliga zurückgezogen. Damals waren Spieler im Verein, die menschlich nicht zu uns gepasst haben. Ich wollte aufhören, doch nach wenigen Monaten hat mich der Verein wieder zurückgeholt. Völlig unnötig war der Abstieg aus der Bezirksliga 2018. Da haben wir mehrere Spiele einfach leichtfertig vergeigt, das ärgert mich heute noch.

Wie sieht es zurzeit aus? In der Bezirksliga beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz nur drei Punkte.
Unser strategisches Ziel ist die Etablierung im oberen Drittel der Bezirksliga. Ein Aufstieg war nie die Vorgabe des Vereins. Doch sollten wir es tatsächlich schaffen, würden wir die Herausforderung Landesliga annehmen. Die Kaderqualität ist da. Frederic Keller wechselt in die AH des SC Hauenstein, alle anderen Spieler haben für kommende Saison zugesagt. Neben Linksaußen Felix Klundt von der SG Mörzheim/Eschbach haben wir im Winter mit Defensivspieler Luca Lieblang von der SG Eppenbrunn einen weiteren 22-Jährigen verpflichtet. Wir wollen den Kader sukzessive verjüngen, führen Gespräche mit mehreren Talenten aus der Region. Für die kommende Saison sind wir noch auf der Suche nach einem spielenden Cotrainer, weil Manuel Albrecht aufhört. Ich bin froh, dass er uns als Spieler erhalten bleibt.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x