Lokalsport Südpfalz Ratlos, mutlos, kopflos

ANNWEILER (mame). Lange Gesichter bei den Handballerinnen der SG Wernersberg/Annweiler: Sie unterlagen im „Endspiel“ um die Verbandsliga-Meisterschaft dem TV Ruchheim mit 23:35 (11:18). Es war die zweite Niederlage binnen einer Woche für die bis dato in der Saison noch ungeschlagene Mannschaft von Trainer Gerd Götz.

„Ich muss meine Spielerinnen jetzt wieder aufbauen, denn wir haben in der nächsten Woche ein schwieriges Spiel in Frankenthal, das wir gewinnen wollen, um bei einem unerwarteten Ausrutscher der Ruchheimerinnen da zu sein“, sagte Götz. „Ich hatte einige Spielerinnen, die nicht bereit waren für diesen Tag.“ Nach dem 2:1 übernahmen die Gäste das Kommando. Die Ruchheimerinnen waren auf den Punkt motiviert, spielten aggressiv, aber nicht unfair, feuerten sich gegenseitig an, auch von der Bank, und wirkten robuster, fitter, austrainierter und geistig frischer als der bisherige Tabellenführer, der im Pokal in der Verlängerung von den Ruchheimerinnen bezwungen worden war. Ruchheim musste auf Caroline Schmitt verzichten, die für ihre Rote Karte in den letzten Sekunden des Pokalspiels gesperrt wurde. Dafür war Romy Blanz dabei, die das Spiel an sich riss und überragte. Mit acht Toren in Serie, unterbrochen von einer Auszeit nach dem 2:8, schoss sich Ruchheim auf die Siegerstraße. Götz und die Seinen wirkten ratlos, mutlos, kopflos – und hatten, wenn sie mal durch die 6-0-Abwehr der Gäste kamen, auch noch häufig Schusspech. Das Publikum feuerte seine Mannschaft trotz des enttäuschenden Spielverlaufs bis zuletzt an. Das Debakel nahm seinen Lauf und daran hatte jeder Wernersbergerin ihren Anteil. Keine erreichte annähernd die Form des Pokalspiels. Beim Stand von 15:28 nahm Götz seine zweite Auszeit. Das Spiel war in der 45. Minute längst entschieden. Ruchheims Trainer Eric Preßl hatte auch danach noch sichtlich Spaß am Spiel seiner Mannschaft: „Die Abwehr ist der Schlüssel zum Erfolg. Die gewinnt Meisterschaften. Ich sehe uns variabler im Spiel als Wernersberg und wir haben gezielt auf die Wernersberger Abläufe hin trainiert.“ Götz war ratlos, wieso seine Mannschaft die Vorgaben nicht umgesetzt hatte: „Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen von deren fairer Härte. Ruchheim war gierig auf den Ball. Wir nicht.“

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