Lokalsport Südpfalz Onuks emotionaler Ausstand

Die Türkgücü-Mannschaft in den Meister-Shirts.
Die Türkgücü-Mannschaft in den Meister-Shirts.

«NEUPOTZ.» Der FV Türkgücü Germersheim hat gestern das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft in der Fußball-B-Klasse Südpfalz Ost gegen den FSV Steinweiler mit 3:1 (1:0) gewonnen. Die Rheinstädter steigen in die A-Klasse Süd auf, der FSV geht mit der SpVgg Oberhausen-Barbelroth in der Relegation.

Die Partie hatte nicht die ganz große Klasse, war jedoch spannend und abwechslungsreich. Die Tore für den Sieger fielen zu einem für ihn jeweils günstigen Zeitpunkt. In der 2. Minute brachte FVT-Abwehrspieler Julien Dessi seine Farben in Führung. Er verwandelte einen Freistoß unmittelbar hinter der Strafraumgrenze unhaltbar halbhoch ins rechte Toreck. Soner Akcesme war gefoult worden. Fortan agierten beide Teams vorwiegend mit langen Bällen in die Spitze. Der FVT zeigte die etwas reifere Spielanlage, Steinweiler setzte hohe Laufbereitschaft dagegen. Torraumszenen blieben Mangelware, die beste Möglichkeit für den FSV hatte Mittelfeldregisseur Dennis Schneider. Sein Kopfball landete in der 11. Minute nach einer Flanke von Michael Argus am Außennetz. Sieben Minuten später landete auf der Gegenseite ein abgefälschter Schuss von Antonio Lovric am Pfosten. Nach der Pause kam die unterlegene Elf von Carsten Neumann vor 850 Zuschauern besser in die Partie, die Germersheimer schienen konditionell etwas abzubauen. Doch dann fiel das 2:0, erneut nach Standard. Basar Cakici drosch den Ball per Freistoß aus 20 Metern in den rechten Torwinkel. Dirk Knauber hatte Mohammed Abdul-Fattah zu Fall gebracht. In der Folgezeit wechselte FSV-Coach Neumann dreimal, vor allem Nicolas Martz sorgte auf der rechten Angriffsseite für Belebung. Der frühere Kandeler Landesligaspieler markierte auch den Anschlusstreffer (80.). Hüseyin Calahnoglu hatte den Flachschuss unhaltbar für seinen Keeper Adnan Masci abgefälscht. Fortan drängten die Rott-Kicker auf den Ausgleich, doch ein Konter in der 89. Minute brachte die Entscheidung. Soner Akcesme traf mit einem Distanzschuss. Die Germersheimer hatten im Schlussdrittel der Saison mehrmals bessere Leistungen abgerufen als gestern. Doch Steinweiler fehlte es an der nötigen Durchschlagskraft, um die Türkgücü-Hintermannschaft entscheidend in Verlegenheit zu bringen. Die einzige Sturmspitze Luca Anders war über weite Strecken abgemeldet, Dennis Schneider konnte am Ende einer überragenden Saison nicht die erforderliche Kreativität entwickeln. Staffelleiter Otto Rassenfoß, seit 50 Jahren in verschiedenen Funktionen dabei, sprach von „der denkwürdigsten Titelentscheidung meiner Laufbahn, die dennoch einen würdigen Meister fand.“ Der scheidende FVT-Trainer Ekrem Onuk sagte: „Es war der emotionalste Aufstieg meiner Karriere.“ Als Profi in der Türkei stieg er mit sechs verschiedenen Zweitligisten in die 1. Liga auf. Neumann sagte: „Wir haben heute den fitteren Eindruck hinterlassen, dennoch waren wir nur bei 70 Prozent. Zwei Standards brachten die Entscheidung, das ist bitter.“ So spielten sie FTV Germersheim: Masic - Dessi (46. Mustafa Kekecoglu), Yilmaz, Calhanoglu, Furkan Kekecoglu - Lovric, Cakici (90. Sahinoglu), Akcesme, Abdul-Fattah - Cakici, Demiral (83. Aktas) FSV Steinweiler: Hammer - Graf, Argus (73. Martz), Knauber, Geiger - Dennis Schneider, Forstner, Gauweiler (64. Detzel), Sebastian Schneider, Runck (66. Lutz) - Anders Gelbe Karten: Akcesme - Marz - Beste Spieler: Calhanoglu, Demiral - Martz - Zuschauer: 850 - Schiedsrichter: Knarr (Offenbach)

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x