Frauenhandball Niederlagen der Südpfälzer Topteams

Maike Freitag (in Rot) bereitete den Kandelerinnen Schwierigkeiten.
Maike Freitag (in Rot) bereitete den Kandelerinnen Schwierigkeiten.

Kaum war die Partie der Frauenhandball-Oberliga zwischen der TSG Friesenheim und Tabellenführer TSV Kandel abgepfiffen, lagen sich die Friesenheimer Mädchen in den Armen und schrien ihre Freude heraus. Sie hatten mit 34:32 (18:18) gewonnen.

So hatte sich Kandels Trainer Eyub Erden den Auftritt seines Teams nicht vorgestellt. An seiner früheren und bald neuen Wirkungsstätte enttäuschte seine Sieben. Erden wird Cheftrainer des HLZ Rhein-Neckar-Pfalz, der Kooperation der TSG Ketsch und der TSG Friesenheim. Und zeigte sich beeindruckt vom Auftritt seiner künftigen Spielerinnen.

„Sie wollten alle zeigen, wie gut sie sind“, war sein Eindruck am Tag danach. „So stark habe ich sie noch nicht gesehen, sehr motiviert.“ Kendra Little im Tor habe gefühlt 15, 16 freie Würfe gehalten. „Unser Ziel war es, die schnelle Mitte und die zweite Welle zu verteidigen. Das ist uns gut gelungen“, lobte TSG-Trainer Martin Buschsieper den engagierten Auftritt seiner Mannschaft, die ihre körperlichen Vorteile ausspielen konnte. Besonders Maike Freitag (10 Tore) brachte mit ihren Distanzwürfen die Kandelerinnen zur Weißglut.

Mit 30:29 in Führung

Erden ließ alle Abwehrvarianten spielen, 6-0, 3-2-1, 5-1, seine Mannschaft verteidigte schlecht. 32 Tore sollten zu einem Sieg reichen. Beim 30:29-Führungstreffer von Susanne Kappes (54.), ihr sechstes Tor, war er noch möglich. Dann konnte sich Angelina Schreyer vom Gegner dreimal in Folge durchsetzen.

Sie sorgte dafür, dass Erden keine gute Nacht hatte: „Mit Niederlagen kann ich schlecht umgehen.“ Bei Friesenheim habe alles geklappt: „Ball an den Innenpfosten und drin, bei uns Pfosten und raus.“ Er will den Schwerpunkt des Trainings nun auf die Abwehrarbeit legen. Problem: Wenn er sechs in die Abwehr stelle, habe er beim kleinen Erstmannschaftskader nur eine oder zwei, die angreifen könnten...

Zweite Niederlage ohne Julia Sefrin

Später am Samstag hatte die SG Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/Zeiskam die Chance, an Kandel vorbeizuziehen – und verlor mit 21:25 (6:11) beim HSV Sobernheim. Bälle drüber und daneben beim Spiel ohne Harz („Das liegt uns nicht“), vier Zeitstrafen und deshalb gefühlt immer Unterzahl in den zehn Minuten vor der Halbzeit: SG-Trainer Christian Hörner sah nicht viel Gutes, seine Mannschaft lag in der 36. Minute mit 9:16 hinten. Bis auf 17:19 kam sie heran. Das zweite Saisonspiel ohne Julia Sefrin, diesmal fehlte sie wegen Urlaubs, endete mit der zweiten Saisonniederlage. Sobernheim sei körperlich überlegen, seine Mannschaft zu zaghaft gewesen, stellte Hörner fest. Der Ausfall von Laura Klein nach der Halbzeit kam dazu. Hörner beschrieb die Szene, die zur Folge hatte, dass Klein ins Krankenhaus gefahren wurde: Beim Rückwärtslaufen stürzt sie, prallt mit dem Hinterkopf auf, eine Gegenspielerin fällt über sie: „Da wird ein Spiel zur Nebensache.“

Kopfprellung oder Gehirnerschütterung, erfuhr Hörner am Sonntag. Ihre Mutter wollte die Spielerin in Bad Sobernheim abholen.

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