Lokalsport Südpfalz Meyle macht’s

Die Kandeler Kubilay Sahin und Pascall Hüll (von links) mit Erik Rehhäußer.
Die Kandeler Kubilay Sahin und Pascall Hüll (von links) mit Erik Rehhäußer.

«KANDEL.» Den Verbandsliga-Fußballern des FC Bienwald Kandel ist gestern ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelungen. Mit 1:0 (1:0) schlug die Elf von Interimstrainer Christian Burgstahler den Ludwigshafener SC, der weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz verharrt und sich mit dem Abstieg abgefunden hat. Mann des Tages war ein 18-jähriger Debütant.

Es war die erste gefährliche Aktion im Spiel. Ein langer Ball fand in Kubilay Sahin einen Abnehmer. Der quirlige Offensivspieler suchte die Eins-gegen-Eins-Situation mit LSC-Torwart Maximilian Mohr, blieb aber an diesem hängen. Der Abpraller landete bei Colin Meyle, der mühelos das Tor für den FC Bienwald erzielte (9.). Meyle? Den hatten nur die eingefleischten Kandeler überhaupt auf dem Zettel, da er bisher lediglich in der Kandeler A-Jugend eingesetzt wurde. „Er hatte zuletzt bei uns mittrainiert und ich wollte den Überraschungsmoment nutzen, weil ihn keiner kennt“, sagte Burgstahler zu dem gelungenen Schachzug am 18. Geburtstag des jungen Stürmers. Der gab sich später zurückhaltend: „Ich war schon überrascht, dass ich von Beginn an spielen durfte. Leider habe ich meine Chancen nach dem ersten Treffer nicht auch noch genutzt. Ich kann sicher noch besser spielen.“ Der beste Mann auf dem Platz, Florian Hornig, hatte die nächste gute Möglichkeit für den FC, doch er legte sich den Ball zu weit vor, so blieb Mohr diesmal Sieger (15.). Hornig stach unter den 22 Akteuren heraus mit seiner Übersicht, Ruhe am Ball und dem in jeder Situation erkennbaren Plan hinter seinen Aktionen. Zunächst als hängende Spitze. Später ließ er sich auf die Sechser-Position fallen, war aber noch immer an fast allen Kandeler Offensivaktionen irgendwie beteiligt. In dem insgesamt eher mäßigen Spiel hatte der LSC in der 17. Minute die Ausgleichschance, doch Prince Jubin bugsierte eine scharfe Hereingabe von Confidence Agwaze aus drei Metern übers Kandeler Tor. Auch danach hatte der LSC durchaus gute Ansätze im Spielaufbau, es fehlte aber der letzte Pass oder die Genauigkeit beim Abschluss. So auch, als Taher Taher eine Jubin-Hereingabe aus kurzer Distanz an den Pfosten köpfte (36.). Quasi mit dem Halbzeitpfiff vergab der Gastgeber eine gute Möglichkeit, weil Guillaume Paul keinen Zug zum Tor erkennen ließ, den Ball zu Hornig weiterleitete, dessen Schuss Mohr im LSC-Gehäuse stark parierte. Nach dem Seitenwechsel ließ Meyle das 2:0 im Eins-gegen-Eins mit Mohr liegen (58.). Taher schaffte es auf der Gegenseite nicht, den Ball freistehend aufs Tor zu köpfen (61.). Dann rettete abermals Mohr gegen Meyle, der die Fußspitze an einen langen Ball bekam und den Torwart zu einem Spurt in Richtung eigenes Gehäuse zwang, um das Leder über die Latte bugsieren zu können (64.). Die letzte Topchance vergab Julien Jubin, der nach Tahers Musterpass in die Schnittstelle der Kandeler Abwehrkette den Pfosten traf (70.). Für eine Notbremse sah der gerade eingewechselte Ludwigshafener Calogero Meli noch „rot“ (85.). LSC-Spielertrainer Bernd Fröhlich nahm die Niederlage wie das Auslassen der Chancen gelassen: „Wir sind ohnehin abgestiegen. Die Leistung war ok.“ Burgstahler erhofft sich durch den Erfolg Aufwind für kommende Aufgaben: „Heute war es ein hartes Stück Arbeit, aber ganz wichtig, diesen Dreier geholt zu haben. Wir brauchen noch einen, besser zwei Siege, spielen jetzt aber gegen Gegner auf Augenhöhe.“ So spielten sie FC Bienwald Kandel: Aust - Covasan (46. Hädrich, 85. Jabbi), Wagner, Kühnast, Seringer - Hüll, Paul, Heil (46. Horn) - Sahin, Hornig - Meyle

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