Lokalsport Südpfalz Leidenschaftlich aufgeholt

Der Kandeler Pascal Hüll, hier (in Rot) beim Heimspiel gegen Basara Mainz, kommt mit seinen zwei Toren zur erfolgreichen Aufholj
Der Kandeler Pascal Hüll, hier (in Rot) beim Heimspiel gegen Basara Mainz, kommt mit seinen zwei Toren zur erfolgreichen Aufholjagd bei der TSG Bretzenheim auf neun Treffer.

«KANDEL.» Mit 24 Punkten überwintert Kandel im gesicherten Mittelfeld, der Vorsprung auf den ersten möglichen Abstiegsplatz beträgt sechs Punkte. „Schade, dass nun Winterpause ist. Das Team war mitten in einem guten Lauf. Ich bin froh, dass wir uns nach einem turbulenten Jahr sportlich in ruhigerem Fahrwasser befinden“, sagt Coach Marco Weißgerber. Er zeigt sich zufrieden mit der Trainingsbeteiligung und dem engagierten Umfeld. Der Polizeibeamte steht seit Saisonbeginn auf der Kommandobrücke. Der Anfang war alles andere als leicht. Nach dem Abstieg verließen mehr als ein Dutzend Akteure den Verein, Leistungsträger wie Florian Hornig oder Christian Burgstahler legten eine Pause ein oder beendeten ihre Laufbahn. Neben Kapitän Yanik Wagner und Pascal Hüll blieben nur wenige. Weißgerber nutzte seine Kontakte, in weniger als zwei Monaten stellte er mit Sportdirektor Michael Pahle eine neue Mannschaft zusammen. Die tat sich zunächst schwer. Der erste Dreier gelang erst am fünften Spieltag (5:2 gegen Bodenheim). Zwei weitere Siege folgten, nach dem torlosen Remis beim SV Büchelberg folgte eine rabenschwarze Serie mit fünf Niederlagen in Folge, darunter das 0:8 beim SV Rülzheim. Doch der Teamgeist stimmte, das Umfeld ließ das Trainerteam weiter in Ruhe arbeiten. Zum Schluss stimmten nicht nur die Resultate, die „Löwen“ zeigten auch leidenschaftliche und zum Teil spektakuläre Auftritte wie beim 8:0-Heimsieg gegen den Ludwigshafener SC oder jüngst beim 4:3-Sieg bei Titelanwärter TSG Bretzenheim nach 0:3-Rückstand. Mit 37 Treffern stellt der FC die viertbeste Offensive der Liga. Pascal Hüll gelangen zahlreiche Standardtreffer, Sven Kollenda (kam von Fortuna Billigheim-Ingenheim) ist sofort in der höheren Klasse angekommen. Mert Cetinkaya und Leon Osmanovic standen meist in der Startelf, Co-Trainer Lucas Groß avancierte im Saisonverlauf zum Stabilisator und Ideengeber. Noah Beierle besticht durch Dynamik und Zweikampfstärke. Die guten Leistungen von Lukas Seringer wurden mit der Berufung in die SWFV-Futsal-Auswahl belohnt. Die Defensive war das Sorgenkind. Mehr als 44 Gegentreffer kassierte nur Schlusslicht Ludwigshafener SC. Die Abwehr um Yanik Wagner musste häufig wegen Verletzungen umgebaut werden, Leistungsträger wie Yannick Kindler oder David Wagner standen erst spät wieder zur Verfügung. „Die vielen Gegentore sind eine Baustelle. Daran werden wir in der Wintervorbereitung arbeiten“, so Weißgerber. Er sieht in jungen Eigengewächsen wie Yanic Becker, Lucas Patschke oder Valentin Streb viel Potenzial. Sie sollen weiter durch Einsatzzeiten allmählich an den Landesligakader herangeführt werden. Gespräche mit zwei oder drei möglichen Winterneuzugängen laufen, fix ist noch nichts. Die Teilnahme an Hallenturnieren entfällt, die Vorbereitung beginnt ganz früh in der ersten Januarhälfte. Das erste Testspiel ist am 26. Januar gegen den TB Jahn Zeiskam angesetzt. Weißgerber fühlt sich wohl in Kandel: „Ich kann mir vorstellen zu bleiben, wenn weiter die Rahmenbedingungen für eine sportliche Weiterentwicklung vorhanden sind.“

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