Lokalsport Südpfalz Lange Gesichter bei Südpfälzer Teams

KANDEL (mame). Während der Minfelder Pascal Ackermann bei einem Vorbereitungsrennen zur Europameisterschaft schon früh gestürzt war und das Rennen aufgab, erlebten die Radsportanhänger bei seinem Heimrennen „Rund um den St. Georgsturm“ in Kandel wieder ein Rennen, in dem bis zum Schluss Hochspannung herrschte.

Am Ende gab es eigentlich nur einen, der bester Laune war: Sieger Raphael Freienstein aus Kaiserslautern. Er hatte am Ende den richtigen Riecher, zog das Tempo an, als andere sich uneins waren und drehte damit ein schon verloren geglaubtes Rennen in der Schlussphase zu seinen Gunsten. Nicht zu vergessen: Er sicherte sich den Löwenanteil der Superprämie von 200 Euro, die in den letzten zehn Runden ausgefahren wurde. Jeweils 20 Euro bekam da der Schnellste jeder Runde. Eine schöne Zugabe, für den Exil-Pfälzer, den es im August wieder nach Australien zieht. Die Siegerehrung im Innenhof des Kandeler Möbelhauses Bischoff genoss er vor seiner nahenden Abreise besonders. Die südpfälzischen Teams Möbel Ehrmann und Jäger und Keppel/Wipotec aus Roschbach beziehungsweise Landau lieferten sich einen erbitterten Kampf – am Ende konnten beide den erhofften Erfolg nicht einfahren, weil man sich gegenseitig die Taktik durchkreuzte. Für den neutralen Beobachter war dies ein Genuss. Robert Müller sah zehn Runden vor dem Ende schon wie der sichere Sieger aus, als er einen Wertungssprint gegen Simon Nuber für sich entscheiden konnte, in der Schlussrunde drohte er gar noch vom Podest zu purzeln, weil ihn seine Gegner mürbe gemacht hatten und seine Mannschaft ihm nicht mehr mit voller Schlagkraft assistieren konnte. So gab es lange Gesichter und Gesprächsbedarf bei den beiden Teams, denn auch bei Möbel Ehrmann sah man bis zuletzt noch die Möglichkeit, in Person von Nuber einen Erfolg einzufahren. „Heute waren viele gereizt. Es war etwas seltsam“, stellte Ute Ackermann am Ende des Renntages fest, bezog das aber ausdrücklich nicht nur auf das Hauptrennen: „Vielleicht lag es am Wetter, aber es war schon sehr auffällig.“ Ein paar Starter mehr in den Nachwuchsklassen hätte sie sich gewünscht. Terminkollisionen, beispielsweise mit der Niedersachsen-Rundfahrt der Junioren, waren ein Grund für die kleineren Felder. Eva-Maria Zusann vom RV Offenbach freute sich dennoch riesig. Sie holte sich das Rote Trikot als bestes Mädchen im Wettbewerb der Schülerinnen U15. Dazu reichte ihr der neunte Platz in der Wertung mit der männlichen Konkurrenz. Messane Bräutigam von der RSVgg Rheinzabern schaffte es ebenfalls, sich mit den Sieg im Rennen der Schüler U11 in dieser Wertung an die Spitze zu setzen. Eingekleidet wurde sie aber in Gelb, weil auch keiner der Jungs bisher mehr Punkte gesammelt hat als die junge Dame aus Berg. Bei den Schüler U15 wechselte das Gelbe Trikot von den Schultern Luca Jabczynskis auf die des Deutschen U15-Radcrossmeisters Leon Brescher aus Germersheim, der für den RV Queidersbach an den Start geht. Zwar war er im Rennverlauf gestürzt, berappelte sich aber wieder und wurde dafür schließlich belohnt. Der Tagessieg ging an Philipp Schäfer-Morell vom RSC Wörth.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x