Lokalsport Südpfalz Kreispokal geht an TuS Frankweiler

«ANNWEILER.» Ausgelassene Freudentänze und Jubelgesänge auf dem grünen Rasen am „Tag der Arbeit“ im Trifelsstadion in Annweiler: Der Pokal des Fußballkreises Südpfalz steht ab sofort in der Vitrine des TuS Frankweiler/Gleisweiler/Siebeldingen, der das Finale vor 1200 Zuschauer mit 3:0 (2:0) gegen den TSV Freckenfeld gewonnen hat und seiner Favoritenrolle voll gerecht geworden ist.
Der TuS Frankweiler/Gleisweiler/Siebeldingen ist nach den Treffern von Tim Kiefer, Alexander Joseph und Jonas Roth am Ziel seiner Träume. Der Jubel im Block seiner Sympathisanten hielt sich gestern nach dem Abpfiff des souverän leiteten Referees Thomas Schulz (Landau) allerdings in Grenzen. Zu wenige Emotionen waren in dieser Partie David gegen Goliath. Es war ein Pokalfinale, das zumindest in puncto Spannung und Dramatik nicht an Endspiele zurückliegender Jahre anzuknüpfen vermochte und einiges zu wünschen übrig ließ. Da war gegen den klaren Favoriten kein Außenseiter zu erleben, der ein Beispiel dafür lieferte, wie Berge versetzt werden können. Zu groß war wohl der Unterschied im Spielerpotenzial des A-Klassen-Teams auf der einen und des TSV Freckenfeld als Vertreter der B-Klasse auf der anderen Seite. Was diesem fehlte, war die kompromisslose Gegenwehr und der notwendige Mumm, mit dem man Bäume hätte ausreißen können. Der neue Pokalsieger musste nicht die Leistung abrufen, die man von der Mannschaft kennt. Möglicherweise war es der Respekt vor dem Klassenhöheren, der die Aktionen des TSV quasi lähmte. Torjäger Manuel Kober vermochte sich gegen die sattelfeste TuS-Abwehr kein einziges Mal erfolgversprechend in Szene zu setzen. Der TuS führte einfach technisch die feinere Klinge. Bezeichnend in dieser Partie auch, dass sich beide Torhüter mit tollen Paraden kaum auszeichnen konnte. Zu harmlos waren die Szenen in den beiden Strafräumen. Bereits die Vorderleute der Keeper erledigten die Abwehraufgaben. Was man vermisste, waren Angriffsfußball voller Leidenschaft, echte Torraumszenen, Pokal-Atmosphäre. Bei ausgezeichneten äußeren Bedingungen verliefen die Anfangsminuten noch ausgeglichen. Spielerisch war sogar bei Freckenfeld kurz ein leichtes Plus zu erkennen. Es dauerte aber nicht lange, bis sich dieses Bild änderte und der TuS seine Bemühungen steigerte. Der Atem stockte dem einen oder anderen, als in der 19. Minute Torhüter Kevin Wenz und Tim Kiefer im „Luftkampf“ heftig zusammenprallten und liegen blieben. Beide konnten weiterspielen. Dann die 25. Minute: Kiefer steht ohne Gegenspieler knapp vor der Strafraumgrenze, zieht ab, und die Kugel landet unhaltbar für Wenz im Freckenfelder Gehäuse. Der TuS zog weiter seine Bahnen und erreichte in der 35. Minute eine Vorentscheidung. Der 20-jährige Alexander Joseph erzielte das 2:0. Kiefer hatte sich auf dem rechten Flügel durchgesetzt, der einlaufende Joseph brauchte die Kugel nur noch einzuschieben. Erwartungsgemäß „verwaltete“ der TuS diesen Vorsprung. Deshalb fiel es den Defensivreihen nicht allzu schwer, weitere Treffer zu verhindern. Auch nach der Pause nahm die Partie keineswegs an Fahrt auf, fehlte es an Dynamik. Wieder hatte Freckenfeld zunächst etwas mehr vom Spiel. Der Schiedsrichter musste nur einmal den gelben Karton zücken, und dies gegen Jonas Roth vom TuS. Der spätere Pokalsieger kontrollierte weiter das Geschehen, war einfach abgebrühter. Die Mannschaft des Trainer-Gespanns Julian Roth/Tobias Schwartz gewann die wichtigen Zweikämpfe im Zentrum. Das Trainer-Tandem des TSV Heiko Herzenstiel/Mike Kempf brachte drei Neue ins Spiel. Doch auch das konnte Freckenfeld nicht mehr ermuntern. Frankweiler hatte in der 90. Minute noch einmal Grund zum Jubeln. Diesmal war es Jonas Roth, der sich in die Torschützenliste eintragen durfte, im Anschluss an einen Eckball köpfte er das Leder ein. Das 3:0. So spielten sie TSV Freckenfeld: Kevin Wenz – Renner, Petry, Rapp, Winkelblech, Faltermann (76. Memmer), Dennis Wenz, Kober, Kempf, Steger (78. Hüner), Herzenstiel (74. Wirth) TuS Frankweiler/Gleisweiler/Siebeldingen: Julian Roth – Guhmann, Engelhard, Schneider, Guth (63. Zertner), Bilgi, Joseph, Kiefer (83. Siener), Imhof, Jonas Roth, Franck (72. Schneider)