Fußball Kandels Spieler bei 1:2 häufig einen Schritt zu spät

Der Kandeler Renaldo Doru Balasa hat drei Gegenspieler um sich, von links Leon Reid Robinson, Konstantin Gustav Breiden und Jona
Der Kandeler Renaldo Doru Balasa hat drei Gegenspieler um sich, von links Leon Reid Robinson, Konstantin Gustav Breiden und Jonathan Maier.

Der FC Bienwald Kandel kann sich in der Verbandsliga nicht in Sicherheit bringen. Trainer Reinhard Schenker erkennt viele Spieler, die gegen den TSV Gau-Odernheim nicht ihr Leistungsvermögen abrufen können. Der Tabellenvierte gewinnt sein fünftes Spiel in Folge.

Nach der 1:2 (0:1)-Heimniederlage gegen den TSV Gau-Odernheim ist der Vorsprung des FC Bienwald Kandel auf die Abstiegsränge wieder auf drei Zähler geschrumpft. Gau-Odernheim wahrte mit dem fünften Sieg in Folge seine Chancen auf die Meisterschaft in der Fußball-Verbandsliga Südwest.

Eine wichtige Rolle beim Aufschwung des Fußballs in der Bienwaldstadt spielt der Kandeler Sebastian Götz, seit wenigen Wochen Stellvertreter von Führungskreissprecherin Annette Jung. Vor der Partie meinte der Familienvater von zwei Mädchen: „Mit einem Punkt wäre ich zufrieden, weil die Gäste in den letzten Wochen in Hochform agieren.“

Tor von Hanß zählt nicht

Dies war gestern nicht so, dennoch reichte es ihnen zu einem verdienten Sieg aufgrund der Überlegenheit in der ersten Hälfte. Da gab es wenig Torraumszenen, dafür viele intensive und harte Zweikämpfe. Die FC-Spieler kamen häufig einen Schritt zu spät und fabrizierten einfache Fehler im Spielaufbau. In der 23. Minute traf der stärkste Gästespieler Aleksandar Dimitrijevic mit einem Eckball den Pfosten. Kurz zuvor landete ein fataler Rückpass von Kandels Kapitän Yanik Wagner nur knapp neben dem eigenen Gehäuse.

In der 34. Minute erzielte Dennis Hanß aus dem Nichts den vermeintlichen Führungstreffer für die Gastgeber. Doch Schiri Michel Robinson entschied auf Abseits.

Zwei frische Offensiven

In der 38. Minute ging der Rangvierte durch Dimitrijevic in Führung, er benötigte ebenso wie die Vorbereiter Emre Gümüs und Luca Gerhardt nur einen Ballkontakt. TSV-Keeper Daniel Diel lenkte zwei Minuten vor der Pause einen Flachschuss von Renaldo-Doru Balasa um den Pfosten.

Götz meinte in der Halbzeit: „Wir finden nur schwer ins Spiel, kommen nicht in die Zweikämpfe. Die TSV-Führung ist verdient.“

FC-Coach Reinhard Schenker, der überraschend in einem 3-5-2-System agieren ließ, brachte mit Noah Beierle und Laurent Laturner zwei frische Offensivkräfte. Doch wenige Sekunden nach Wiederanpfiff fiel das 0:2. Karim Mathis umkurvte mehrere viel zu passive Gegenspieler und schob ein.

Anschlusstor erst kurz vor Schluss

In den letzten 20 Minuten erarbeiteten sich die Löwen ein Übergewicht. Beierle setzte einen Drehschuss knapp übers Tor, nach einem Laturner-Freistoß köpfte Wagner knapp vorbei. Der Anschlusstreffer von Beierle in der 88. Minute, er umkurvte den herausgeeilten Diel nach Vorlage von Maximilian Krämer, kam zu spät.

Gästetrainer Christoph Hartmüller konstatierte: „Gegen solche Büffel wie Beierle und Krämer im Sturm muss man erst einmal bestehen. Das ist uns gelungen, zudem haben wir schnell ungeschaltet und zum richtigen Zeitpunkt die Treffer erzielt.“ Sein Gegenüber Reinhard Schenker: „Der Gegner hat mit einfachen Mitteln agiert. Wenn zwei Drittel der Mannschaft nicht an ihr Leistungsvermögen kommt, verliert man so ein Spiel unter dem Strich verdient.“

Mit Jungs aus der Stadt

Götz (41), selbstständiger Berater für Abfindungen und Vorruhestand, spielte aktiv beim VfR Kandel, SV Olympia Rheinzabern und dem SV Erlenbach. Sein Onkel Klaus Klöffer sprach ihn 2017 wegen der Gründung einer zweiten Mannschaft an. Götz kontaktierte einfach Jungs aus der Stadt, aus dem anfänglich bunten Haufen entstand ein junges Team mit einem Durchschnittsalter von 20 Jahren. Götz begann als Trainer in der D-Klasse, nach zwei Aufstiegen stehen die „kleinen Löwen“ nun in der Spitzengruppe der B-Klasse Ost. Im vergangenen Sommer übergab er an Anthony Ascuitto.

So spielten sie

FC Kandel: Aust - Steinel, Wagner, Staiger - Heckmann, Balasa, Sahin (80. Brück), Schmidt (46. Laturner), Bosch (65. Azemi) - Krämer, Hanß (46. Beierle)

TSV Gau-Odernheim: Diel - Meininger, Galle, Breiden, Hofmann - Dimitrijevic (46. Friedrich), Gümüs (78. Diallo), Dietrich, Robinson, Mathis (85. Oberle) - Gerhardt (46. Dilg)

Gelbe Karten: Wagner, Schmidt, Bosch, Krämer, Beierle, Laturner - Gerhardt, Dimitrijevic - Beste Spieler: Staiger, Beierle - Dimitrijevic, Robinson - Zuschauer: 135 - Schiedsrichter: Robinson (Mainz)

x