Lokalsport Südpfalz Individuelle Klasse macht den Unterschied

LANDAU (mame). Die HSG Nußdorf/Landau/Godramstein tritt in der Frauenhandball-Pfalzliga auf der Stelle. Nach der 23:25 (10:13)-Niederlage gegen den TV Hauenstein hat sie 11:15 Punkte auf Platz acht der Tabelle. Entscheidend beim Vergleich Aufsteiger gegen Absteiger: die ober- und regionalligaerfahrenen Spielerinnen bei den Gästen.

Die HSG hatte in der Anfangsphase große Probleme in der Offensive, Hauenstein führte schnell mit 4:0. Erst nach zehn Minuten fiel der erste Treffer für das Team von Trainer Roland Kästel, das in der Anfangsphase teils haarsträubende Fehlpässe produzierte. Maike Wagemann, die auf rechts begann, zeigte nicht die Qualität in ihren Abschlüssen, die eine gelernte Rechtsaußen in der Pfalzliga normalerweise hat. Ihr fehlten Sicherheit, Ideenreichtum, Selbstvertrauen und der richtige Winkel zum Torabschluss. Auf der halb linken Position traute sich Mona Kästel viel zu, traf aber nur selten ins Tor. Die Würfe kamen teils unvorbereitet, wurden meist geblockt, gingen neben das Tor oder wurden zur sicheren Beute von TVH-Torhüterin Susie Thomas. Hauenstein musste nicht glänzen, um auf 5:12 (26.) davonzuziehen. Dann fruchteten bei der HSG Umstellungen. Lautstark forderte Kästel mehr Disziplin von seiner Mannschaft ein. Neu auf dem Feld waren jetzt Olga Roth und Julia Knaub, Lena Hoffmann ging auf die rechte Außenbahn und Lisa Müller konnte in der Mitte mehr für das HSG-Spiel tun, als es zuvor Laura Keßler vermochte. TVH-Trainer Hermann Rempel musste mit ansehen, wie der beruhigende Vorsprung schmolz. Die HSG spielte auch nach der Halbzeit entschlossener in Richtung TVH-Tor, der Favorit hatte Probleme. Das Resultat war das 17:18 (43.). Rempel nahm die Auszeit und brachte seine stärkste Formation auf das Feld. Lediglich Elena Bickert auf der linken Seite konnte in dieser Formation weniger als zwei Jahre Oberligaerfahrung vorweisen. So stemmte sich der TVH gegen die nächste Niederlage und hatte Erfolg, auch weil Mona Kästel auf der Gegenseite just in diesem Zeitpunkt wieder zur Formation kam, die zu Spielbeginn große Probleme gehabt hatte. Der TVH zog auf 17:21 davon und verteidigte den Vorsprung gegen einen Gegner, dem zu oft der Instinkt fehlte, in den entscheidenden Situationen den richtigen Ball zu spielen, oder der Mut, konsequent in die Lücken zu stoßen. Am Ende rettete Hauenstein zwei Tore Vorsprung ins Ziel, auch weil Kareen Ehrlich als Rechtshänderin in ihrer unnachahmlichen Art zwei wichtige Tore zum 19:23 und 20:24 machte. Trainer Kästel haderte mit den vielen vergebenen Chancen: „Gegen eine so gute Torfrau wie Susie Thomas muss man seine Chancen einfach besser nutzen.“ Zu seinen Wechseln in der entscheidenden Phase erklärte er: „Es lief nicht mehr so gut im Angriff, da wollte ich neue Impulse setzen. Ob das anders besser geklappt hätte, kann niemand sagen.“

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