Lokalsport Südpfalz In Hellblau den Gegner überrollt

Eric Biedenbach (in Blau) ist gedanklich flotter als der Winnweilerer Waldemar Schneider unterwegs.
Eric Biedenbach (in Blau) ist gedanklich flotter als der Winnweilerer Waldemar Schneider unterwegs.

«ZEISKAM.» Zeit für Umstellungen. Nachdem Sahin Pita, Trainer des TB Jahn Zeiskam, im Heimspiel gegen den ASV Winnweiler die zuletzt weißen Trikots gegen hellblaue tauschte und in der Startformation einige Änderungen vornahm, überrollte seine Mannschaft am Samstag den Gegner. 8:0 endete das Spiel in der Fußball-Verbandsliga.

Nach 86 Minuten Spielzeit war schon Schluss am Samstag. Schiedsrichter Kokott hatte ein Einsehen mit den überforderten Gästen und datierte den letzten Treffer kurzerhand vor. Schon während des Spiels war Kokott darauf bedacht gewesen, dem ASV das Leben nicht zusätzlich zu erschweren: „Deine Mannschaft braucht dich im Abstiegskampf. Lass den Scheiß“, ermahnte er ASV-Spieler Fabian Schmitt, der sich ein Gerangel mit Nicola Karl und anschließender Rudelbildung leistete, und ließ die Gelbe Karte stecken. Pita hatte seine Elf taktisch auf ein 4-2-3-1 umgestellt und auch personell verändert. Neu ins Team gekommen waren Sebastian Meyer und Maximilian Krämer als Stoßstürmer, Eric Biedenbach bildete mit Meyer die „Doppel-Sechs“, Engin Koc rückte nach vorne auf die „Acht“. Das zeigte vom Start weg Wirkung. Der TB verstand es schnell, die Bälle im Mittelfeld festzumachen. Biedenbach als Ballverteiler leitete schnelle Gegenangriffe ein, Meyer leistete zuverlässig die defensive Absicherung. Vorne mischten Kadir Seker und vor allem Philipp Mees die ASV-Abwehr auf, auch Krämer hatte immer wieder gute Aktionen. So dauerte es nur knapp sieben Minuten bis zum ersten Zeiskamer Torjubel. Krämer hatte Seker außen freigespielt, dessen Querpass brauchte Mees nur einschieben. Eine Minute später köpfte Krämer ins ASV-Tor, doch Kokott erkannte eine Abseitsstellung. Nach einem herrlichen Diagonalball von Biedenbach auf Mees legte der in die Mitte, wo Krämer den Ball über die Linie drückte – 2:0 (13.). Nach einem Warnschuss des ASV durch Christian Vollmer (18.) fiel im Gegenzug das 3:0, als ein Steilpass bei Biedenbach landete und der die ASV-Abwehr einfach überlief. Das schönste Tor erzielte Nicola Karl in Minute 27: Freistoß Seker, Krämer verlängert per Kopf, Karl fällt der Ball vor den Fuß, er tanzt zwei Gegenspieler aus und trifft ins lange Eck. Das 5:0 erzielte zehn Minuten später wieder Mees nach einem Konter über Koc und Biedenbach durch die Hosenträger von ASV-Torwart Gerd Haunauer. Kurz vor der Pause traf Mees die Latte. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass die Höhe des Sieges am Ende nicht wichtig ist, aber ich wollte zu null spielen“, sagte Pita zur Marschrichtung für Durchgang zwei. Da ließ der TB den Westpfälzern etwas mehr Raum, doch die vergaben zwei Riesenchancen völlig frei vor TB-Torwart Steffen Hess kläglich (50., 68.). Weiter zielstrebig vorm Tor war der TB. Biedenbach eroberte den Ball im Mittelfeld, leitete ihn weiter zu Seker, der aus spitzem Winkel auf 6:0 erhöhte (62.). Wieder durch die Hosenträger spielte Mees den Ball nach einem von Serkan Toker weitergeleiteten Hess-Abstoß zum 7:0 (78.). Den Endstand besorgte Biedenbach nach einem Konter über Semih Yöndem. Anschließend hatte Kokott genug. „Wir haben acht Ausfälle. Das ist schwer zu kompensieren. Aber heute hätten wir Tore verhindern können, wenn wir näher am Gegenspieler gewesen wären und körperlicher gespielt hätten“, sagte ASV-Trainer und Ex-FCK-Profi Jürgen Giehl. Pita erfreute sich an der Leistung seiner Mannschaft: „Was gegen Speyer nicht reinging, ging heute rein. Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten dann einen Lauf. Die Mannschaft hat den Gegner, der besser ist, als es das Ergebnis aussagt, sehr ernst genommen. Ich habe nichts zu meckern.“ So spielten sie TB Jahn Zeiskam: Hess – Streib, Padberg (56. Bauer), Kolb, Karl (65. Toker) – Meyer, Biedenbach – Mees, Koc, Seker (72. Yöndem) – Krämer

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