Lokalsport Südpfalz Hess hängt noch ein Jahr dran

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ZEISKAM. Beim Aufsteiger SV Herschberg hat der von Spielertrainer Jens Mayer zum Saisonende angekündigte Abschied einen Negativtrend eingeleitet. Die Blau-Gelben, die am Sonntag um 15 Uhr beim TB Jahn Zeiskam antreten, sind mit acht Zählern zweitschlechteste Rückrundenmannschaft in der Fußball-Verbandsliga.

Nach fünf sieglosen Spielen fiel man vom fünften auf den achten Rang zurück. Der Aufstiegstrainer hatte bereits im November wegen „nicht verbandsligatauglicher Strukturen“ mitgeteilt, den Verein zum Saisonende nach fünf Jahren zu verlassen. Er wechselt zum Landesligisten SV Steinwenden. Zahlreiche Akteure werden den SVH ebenfalls verlassen. Der frühere FCK-Profi und Juniorennationalspieler Hans Peter Rinner (53) steht als neuer Coach vor einem kompletten Neuaufbau. Jahn Zeiskam hat sechs Zähler mehr als Herschberg und geht mit TB-Coach Sahin Pita ins zweite Jahrzehnt an der Sauheide. Auch bei ihm wird sich rund ein Drittel des Kaders verändern. Nach zwei Jahrzehnten im Jahn-Dress wird Torhüter Conrad Siegler (26) den Verein verlassen. Dies hat er den Verantwortlichen in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt. Er ist der zweite gebürtige Zeiskamer unter den Abgängen, auch Maurice Hafner geht. Über Siegler sagt Pita: „Wegen seiner hohen beruflichen Belastung fehlt ihm einfach die Zeit für die Verbandsliga. Er hat sich wie Maurice stets vorbildlich verhalten. Beiden steht die Tür in Zeiskam zu jeder Zeit offen.“ Stammkeeper Steffen Hess hat sich entschieden, doch noch zumindest ein weiteres Jahr dranzuhängen. Alexander Reichert befindet sich nach schwerer Verletzung im Aufbautraining. Das Team der Torleute komplettiert in der kommenden Saison Daniel Enzenauer, er kommt vom Bezirksligisten TSG Deidesheim. Vom Ligakonkurrenten FC Speyer 09 kommt der 21-jährige Mittelfeldspieler Levent Izgec, seine originäre Stärke ist das Defensivverhalten im Zentrum auf der Doppelsechs. Zufriedenheit prägte die Gemütslage von Pita nach dem 2:1-Sieg gegen Offenbach: „Nach einem Derbysieg geht man immer leichter ins nächste Spiel. Wenn wir den Elfer zum 2:0 verwandelt hätten, wäre die Partie früher entschieden gewesen.“ Durch den Erfolg konnten sich die Blau-Weißen auf den sechsten Rang verbessern, diese Platzierung soll bis zum Saisonende verteidigt werden. Pita behält sich eine Änderung der Startelf vor, weil das vierte Pflichtspiel in 14 Tagen an den Kräften zehrt. Das Hinspiel gewann Zeiskam 4:2. Der VfR Kandel tritt am Sonntag um 15.45 Uhr beim ASV Winnweiler an, der einen Platz und sieben Punkte schlechter auf dem elften Rang positioniert ist. Nach drei Siegen in Folge könnte die Stimmung rund ums Bienwaldstadion kaum besser sein. Dennoch haben die Grün-Weißen den Klassenerhalt noch nicht in der Tasche. „Bei eventuell vier Absteigern ist viel möglich. Zudem war das Hinspiel der sportliche Tiefpunkt der Saison, da gibt es gewaltig viel zu revidieren“, sagt „Vize“ Edgar Keppel. Beim Hinspiel am 9. Oktober erwischte Kandel einen rabenschwarzen Tag. Nach 1:0-Pausenführung durch Yanik Wagner gewannen die Gäste die Partie mit 3:1, der bisher einzige Saisonsieg der Westpfälzer in der Fremde. Kandels scheidender Spielertrainer Marc Staiger bat seine Mannen seit Ostersamstag zu vier Trainingseinheiten. „Wir haben intensiv und vollzählig trainiert. Einige der A-Jugendlichen zeigen gute Ansätze“, zieht er eine positive Bilanz der spielfreien 16 Tage seit dem 3:0-Derbysieg gegen Zeiskam. Conrad Kühnast und Nouredine Amezoug befinden sich noch im Aufbautraining, für sie käme ein Einsatz zu früh. Yanik Wagner wollte nach einer schmerzhaften Knochenquetschung gestern beim Abschlusstraining wieder dabei sein, er ist eine Option für die Bank. Die Gespräche für die im Mai geplante Verschmelzung mit dem FC Blau-Weiß Minderslachen laufen, auf beiden Seiten ist noch Überzeugungsarbeit zu leisten. Edgar Keppel sagt: „Es haben einige Personen ihre Bereitschaft signalisiert, in einer neuen Konstellation Verantwortung zu übernehmen. Das hat mich positiv überrascht.“

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