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KARLSRUHE (sihu). Die 31. Auflage des internationalen Leichtathletik Indoor Meetings findet zu einem gewohnten Termin statt, jedoch nicht in der Europahalle. Seit Anfang Juni ist diese aus Sicherheitsgründen für Großveranstaltungen gesperrt (wir berichteten). In der Halle 2 der Messe Karlsruhe wird eine Anlage stehen, die höchsten internationalen Standards genügt. Die sechs 200-Meter-Rundbahnen und die Kunststoff-Innenfläche von 3500 Quadratmetern haben ihre Bewährungsprobe mit 39 persönlichen Bestleistungen bei der Hallen-EM 2013 in Göteborg schon hinter sich. Nach dem Aus für die Europahalle war Martin Wacker, der Geschäftsführer der ausrichtenden Karlsruhe Event GmbH, nach Besichtigungen in Mailand und Stuttgart auf die Anlage aufmerksam geworden, die nach drei Tagen Einsatz in Göteborg eingelagert worden war. Erbauer von Bahn und Innenraum ist die estländische Firma Kanstet des früheren Stabhochspringers Valery Bukreyev (Bestleistung 5,86 Meter). Kanstet hatte schon die Anlage für die WM 2006 in Moskau gebaut, und nach Göteborg hat sie bereits den Auftrag für die WM 2016 in den USA in Portland. Bis dahin will Bukreyev die Innenfläche in Tallinn aber noch um einiges verbessern, die Kunststofffläche soll steifer werden. Karlsruhe ist für ihn daher auch so etwas wie eine Referenzfläche für seine Kunden in Oregon. Im Dezember werden die Rundbahn aus Göteborg und die Wettkampffläche des Innenraums aus Tallinn in 18 bis 20 Sattelzügen in Karlsruhe eintreffen. Über 330 Tonnen Material und mehr als 2500 Einzelteile. Bei der Messegesellschaft ist man daher nicht unglücklich, dass auch Bukreyev mit einigen seiner Leute ab 8. Januar beim Aufbau in Halle 2 dabei ist. Als Referenz für die Güte der acht Sprintbahnen im Innenraum war bei der ersten Pressekonferenz für das Meeting 2015 die frühere 100-Meter-Europameisterin Verena Sailer dabei. Die Mannheimerin war dort im Vorlauf über 60 Meter mit 7,12 Sekunden eine heute noch geltende persönliche Bestzeit gelaufen. Das Meeting 2015 soll für sie eine Art Generalprobe für die Deutschen Meisterschaften drei Wochen später ebenfalls in Halle 2 und die Europameisterschaften in Prag sein. Neben den 60 Metern wird es bei den Frauen noch Läufe über 60 Meter Hürden, 1500 Meter, 3000 Meter und den Weitsprung geben. Die Männer treten über 60 Meter Hürden, 1500 Meter, im Stabhochsprung, Weitsprung und Kugelstoßen an. Insgesamt sieht Martin Wacker das Meeting als „große Herausforderung“ und freut sich, dass schon 500 Karten verkauft sind. Dass wie in der Europahalle Tribünen für 4300 Zuschauer aufgebaut werden, sei, so Wackers Lob, nur möglich gewesen, weil der Gemeinderat nach der Sperrung der Europahalle einstimmig eine Million Euro zur Verfügung gestellt habe. Wovon 350.000 Euro für Bahn und Innenraum ausgegeben wurden. Dazu kämen aber noch immense Logistikkosten. Dafür habe man eine Anlage auf Welt-Niveau, die man auch vermieten könnte. Eine Anfrage habe es schon gegeben.

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