drei fragen Fußballer Benjamin Köhler: Zuerst nur gelacht

Benjamin Köhler.
Benjamin Köhler.

Beim 8:0-Sieg der SG Vorderweidenthal/Birkenhördt gegen den SV Wernersberg/ Spirkelbach im Spitzenspiel der Fußball-B-Klasse West erzielte Benjamin Köhler (30) vier Tore bis zur Halbzeit, drei in sieben Minuten.

Herr Köhler, Sie haben das Toreschießen richtig gelernt?
In meiner Jugend war ich Leichtathlet bei meinem Heimatverein SG Egelsbach in der Nähe von Frankfurt. Am Anfang habe ich alle Disziplinen gemacht, dann habe ich mich auf die Kurz- und Mittelstrecken spezialisiert. Da habe ich es bis zu den süddeutschen Meisterschaften geschafft. Mit dem Fußball habe ich erst mit 17 oder 18 Jahren angefangen und zunächst aus Spaß bei den Alten Herren mittrainiert. Dann bin ich zum Nachbarverein SV Erzhausen gewechselt, das kam in Egelsbach nicht so gut an. Dort habe ich in der Kreisoberliga gespielt, so heißt in Hessen die Bezirksliga. Während meiner Berufsausbildung habe ich dann mehrere Jahre pausiert. Dann hat mich unser Torwart Sebastian Lange zu einem Moto-Guzzi-Treffen beim SV Vorderweidenthal mitgenommen. Da haben sie mich dann eingefangen.

Eigentlich heißt der Torjäger doch Patrick Schmidt ?
Ja, er hat im bisherigen Saisonverlauf 14 Tore erzielt und damit eins mehr als ich. Der vorherige Trainer Cristian Precsavec ließ mit zwei Spitzen spielen, da haben wir gemeinsam im Sturm gespielt. Doch unser jetziger Coach Alexander Burhardt lässt nur mit einem Stürmer agieren, das bin in der Regel ich. Patrick spielt jetzt im offensiven Mittelfeld auf der linken Seite. Da muss er viel mehr laufen, das macht ihm große Freude. Gegen die SG Steinfeld/Bad Bergzabern habe ich Innenverteidiger gespielt, was ganz gut geklappt hat. An einen Hattrick kann ich mich nicht erinnern, doch bei einem 11:2-Sieg gegen Dierbach sind mir sogar fünf Treffer gelungen. Es macht viel Spaß, wir haben eine geile Mannschaft mit vielen guten Fußballern. Der Aufstieg wäre eine schöne Sache. Doch in dieser Saison klappt es nicht, da ist der ASV Lug/Schwanheim schon zu weit weg.

Wie ist es in der Pfalz?
In den ersten Trainingseinheiten hatte ich große Schwierigkeiten, die Jungs zu verstehen. Ich habe einfach gelacht und gehofft, dass es keine Frage an mich war. Doch diese Sprachbarriere gibt es nicht mehr. Ich wurde sehr offen und herzlich hier aufgenommen, ich schätze die Art der Pfälzer sehr. Ich sehe hier dauerhaft meinen Lebensmittelpunkt. Zu meinen Eltern habe ich ja nur eine Stunde Fahrtzeit. Im Januar werde ich Vater, da freue ich mich drauf. Ich mag die Landschaft, den Pfälzer Wald und die Weinschorle. Bei den „Vobis“ möchte ich noch einige Jahre Fußball spielen und auch dort meine Karriere beenden. Ich glaube, es ist der beste Verein, den ich hätte finden können.

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