Lokalsport Südpfalz Fußball: Hallenturnier-Schlägerei: Spieler mit einjährigen Sperren belegt
In der Berufungsverhandlung, die nach Einsprüchen nahezu aller Beteiligten als Reaktion auf das erstinstanzliche Urteil nötig geworden war, wurden die drei Spieler mit einjährigen Sperren belegt. Zwei dieser Spieler kickten zuletzt bei der TSG Godramstein, einer beim TuS Wollmesheim. Ein Spieler des SV Landau Süd wurde freigesprochen. Das Urteil ist rechtskräftig, da keine der beteiligten Parteien eine Überprüfung durch das Präsidium des SWFV beantragt hat.
Vereine kommen glimpflich davon
Das Strafmaß für die beteiligten Godramsteiner Spieler wurde von zunächst acht Monaten deutlich erhöht, was vor allem der Kreisverband Südpfalz beantragt hatte. Reduziert wurden die Strafen für die Vereine, denen die Spieler angehören. Der TuS Wollmesheim bekam seine Strafe gänzlich erlassen, die TSG Godramstein muss anstatt 700 Euro nur 350 Euro berappen. Die Verfahrenskosten teilen sich die drei beteiligten Vereine aus Godramstein, Wollmesheim und Landau-Süd zu je einem Drittel.
Stefan Burckgard, Vorsitzender des TuS Wollmesheim, meint, dass sein Spieler als Privatperson bei dem Turnier gewesen sei. Daher werde der Spieler auch nicht vom Verein ausgeschlossen: „Er ist vom Verband bis Mai 2021 gesperrt und wird strafrechtlich belangt. Der Rest ist privat. Im Verein ist er seit drei Jahren und hat sich hier nie etwas zu Schulden kommen lassen. Er ist sogar sehr zuverlässig gewesen“, begründet Burckgard seine Nachsicht mit dem Spieler, der sich offenbar als Zuschauer in die Schlägerei stürzte.
Die TSG Godramstein hatte einen seiner beiden beteiligten Spieler direkt nach dem Vorfall vom Verein ausgeschlossen. Dieser soll sich einem Verein aus Bad Dürkheim angeschlossen haben. Trotz mehrfacher Versuche war es der RHEINPFALZ nicht möglich, eine weitere Aussage eines Vereinsverantwortlichen der TSG Godramstein zu bekommen.
Fußballkreis beantragt lebenslange Sperren
Der vom Fußballkreis Südpfalz beim Präsidium des SWFV gestellte Antrag, die drei bestraften Spieler auf Lebenszeit vom Verband auszuschließen, wurde am Montag in einer Sitzung des SWFV abgelehnt. Begründet wurde dies damit, dass das Verbandsgericht diese Möglichkeit „nicht in sein Urteil mit aufgenommen hatte“. Das geschäftsführende Präsidium des SWFV will nun eine Grundlage erarbeiten, auf der künftig ein solcher Ausschluss bei vergleichbaren Fällen möglich sein soll.
Damit ist die Sache von der sportrechtlichen Seite abgeschlossen. Die strafrechtliche Bewertung des Vorfalls steht aus. Ob das Opfer der Schlägerei, ein Spieler der SG Albersweiler/Eußerthal, den zivilrechtlichen Klageweg bestreitet, ist nicht bekannt. Der Torwart wollte nicht mit der RHEINPFALZ über diesen Vorfall sprechen.