Lokalsport Südpfalz Fußballer: Patrick Schmidts Treue bringt SV Vorderweidenthal jede Menge Tore ein

Patrick Schmidt
Patrick Schmidt

Seit 28 Jahren hält Stürmer Patrick Schmidt dem SV Blau-Weiß Vorderweidenthal die Treue. Seine Tore sind die sportliche Lebensversicherung des Vereins, der seit 2015 mit dem benachbarten SV Birkenhördt eine Spielgemeinschaft bildet.

Die Zusammenarbeit der beiden Vereine im Nachwuchsbereich besteht schon länger. Schmidt hat im Alter von vier Jahren in Birkenhördt mit dem Fußball begonnen. Er durchlief alle Jugendteams mit nur einem Trainer, nämlich Raimund Schilling. Der legte viel Wert auf Kraft und Ausdauer, ordnete oft Krafttraining und Waldläufe an.

Bei den Erwachsenen hatte Schmidt viele Trainer der alten Schule. Seine ersten beiden Übungsleiter waren Charly Becker und Roland Hartmann. Vor allem Becker legte viel Wert auf Zusammenhalt und Kameradschaft. Nach dem Ludwigswinkeler Fred Schrenk kam Thomas Schwögler, mit ihm musste der Verein den Abstieg aus der damaligen Kreisliga West (heute B-Klasse) antreten. Besonders bitter für Schmidt, der sich mit 39 Treffern die Torjägerkanone sicherte: „Es war der Tiefpunkt meiner Laufbahn.“

Immer wieder Torschützenkönig

Ein Jahr später wurde der SV Vorderweidenthal Dritter. Schmidt erzielte 52 Tore und war erneut Torschützenkönig. In der Spielzeit 2012/2013 gelang ihm das Kunststück mit 53 Treffern zum dritten Mal in Folge. Diese Saison war auch für die Mannschaft von Erfolg gekrönt. Mit dem Trainerduo Rolf Herder/Klaus Ranninger kehrten die Blau-Weißen als Meister der 1. Kreisklasse West (heute C-Klasse) in die Kreisliga zurück.

Es war der größte Erfolg in Schmidts Karriere. Das Team erzielte 111 Treffer, Schmidts damaliger Sturmpartner war Daniel Herder.

Die weiteren Trainer hießen Timo Albrecht und Matthias Braun, Mario Grunau und Manfred Lämmel. Die Zeit unter Lämmel behält Schmidt gut in Erinnerung. Der frühere Torhüter erzählte immer Anekdoten und Geschichten aus seiner aktiven Zeit als Fußballer.

Schwere Verletzungen

Im Jahr 2015 wurde wegen der dünnen Personaldecke die Fusion mit dem SV Birkenhördt besiegelt. Für Schmidt kein Problem: „Ich hatte ja meine ganze Jugendzeit dort verbracht, wir haben uns von Anfang an gut verstanden.“ Der heutige Steinfelder Coach Cristian Preksavec stellte von Manndeckung auf Viererkette um. Am liebsten spielt Schmidt mit Benjamin Köhler in der Offensive, dann kann er auch auf die Außenbahn ausweichen. „Doch Benjamin ist leider oft verletzt“, sagt Schmidt.

Auch er blieb von Verletzungen nicht verschont. Er zog sich zweimal eine komplizierte Fraktur des rechten Armes mit Bruch von Elle und Speiche zu. In einem A-Jugendspiel 2005 in Hagenbach wurde ihm der Arm durchgetreten, 2008 in Gossersweiler war es ein unglücklicher Aufprall.

Seit wenigen Wochen in Barbelroth

Seine Schnelligkeit, sein starker linker Fuß und sein Torinstinkt weckten Begehrlichkeiten bei höherklassigen Vereinen: Der SC Hauenstein, der VTG Queichhambach und der TSV Fortuna Billigheim-Ingenheim wollten ihn haben. Doch Schmidt blieb den „Vobis“ treu. Er sagt: „Ich bin sehr heimatverbunden, zudem arbeite ich im Schichtbetrieb.“ Er hat bei Daimler-Benz den Beruf des Verfahrensmechanikers erlernt und sich zum Fachwirt weitergebildet. Dort arbeitet er im Qualitätssektor der Lackierung. Seit wenigen Monaten wohnt der 32-jährige in Barbelroth, dennoch will er seine Karriere bei seinem Heimatverein beenden. Als sportliches Ziel nennt er den Aufstieg in die A-Klasse.

Schmidt hörte gerne aktuelle Rockmusik und ist handwerklich begabt. Gerade in der Corona-Zeit werkelte er am Haus und verschönerte den Garten. Sein aktueller Coach Alexander Burhardt meint: „Patrick ist ein Spieler der alten Schule. Sein Wort zählt. Er würde dich nie wegen eines Festes im Stich lassen. Wenn er gut drauf ist, kann man ihn nicht bremsen. Dann entscheidet er die Spiele alleine.“

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