Turnen Fünf Edenkobener auf dem Weg zum Trainer
Einen von sechs Terminen der Übungsleiterausbildung haben Antonia Nowak, Denise Meyer, Lotte Wildberger, Rieke Momm und Philip Scharfenberger vom TV Edenkoben hinter sich. Philip spricht von einer riesigen Menge an Input.
Ein Ehrenamt auszuüben, ist nicht in Mode. Vor allem eins, bei dem jeder Woche Einsatz und Zuverlässigkeit verlangt werden. Viele junge Sportler haben genau in dem Alter, in dem Vereine sie gut als Helfer gebrauchen könnten, anderes vor. Corona hat die Situation in den Sportvereinen nicht einfacher gemacht. Umso beeindruckender ist es, dass es im Speyergau sogar eine ziemlich lange Warteliste für die Ausbildung gibt, wie Anja Ullmeyer aus Lingenfeld, die Verantwortliche für das sogenannte Modul 1, feststellt.
Module und Profile
Die Ausbildung zum Übungsleiter läuft über den Pfälzer Turnerbund (PTB). „Um die fachliche Spezialisierung in Modul 3 zu erhöhen, wurde das Modul 1 beim Gau entschieden gekürzt. Wir geben jetzt einen allgemeinen Überblick an einem Tag, sodass die Teilnehmer noch mal schauen können, ob sie sich auch für das richtige Spezialmodul entschieden haben“, so Ullmeyer.
Die Ausbildung zum C-Trainer ist in Profile aufgegliedert und in drei Module unterteilt. Modul 1 findet bei den Turnern in der Halle statt: Funktionsgymnastik, Gerätturnen/Kinderturnen, Einführung in Aerobic, Fitness und Gesundheit. In Modul 2 werden übergreifende Grundlagen wie zum Beispiel Vereinsrecht, Trainingslehre und Prävention zu sexualisierter Gewalt im Sport geklärt. Das geht online mit der Lernplattform Moodle.
„Riesige Menge an Input“
Möglichst viel Zeit für die Praxis vor Ort ist das Ziel. In Modul 3 wählen die angehenden Trainer ihr Profil. Hier können neben dem allgemeinen Übungsleiter Breitensport unzählige sportartspezifische Möglichkeiten gewählt werden: Kinderturnen; Sportgymnastik, Fitness-Aerobic. Die Edenkobener willen die Lizenz als Trainer C Gerätturnen Breitensport.
„Aufgrund der großen Nachfrage und um der fachlichen Breite gerecht zu werden, haben wir vor einigen Jahren die Ausbildung in zwei Schienen aufgeteilt“, erklärt Achim Wätzold, Vizepräsident Leistungssport im PTB und bis vergangenes Jahr zuständig für den Trainer-C-Leistungssport.
„Am Wochenende war wirklich eine riesige Menge an Input, aber es hat mir richtig viel Spaß gemacht“, stellt Philip nach dem Auftakt fest. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend wird“, sagt Lotte grinsend. „Ich liebe diesen Sport wirklich sehr und ich fühle mich in unserem TVE sehr wohl“, erzählt Rieke. „Ich will mich dafür einsetzen, dass der Verein weiter machen und den Nachwuchs im Turnen fördern kann.“
„Es gibt kein besser investiertes Geld“
„Unsere Strategie ist es, schon früh parallel zu fahren und die Jugendlichen, sobald sie zwölf, 13 sind, zu fragen, ob sie bei den Kleinen helfen wollen“, erzählt Lena Dörr, Vorsitzende der Edenkobener Turnerjugend. „So haben wir wirklich eine große Anzahl an jungen Helfern, die wir dann so schnell es geht zur Lizenz schicken. Klar bleiben am Ende nicht alle, aber es gibt kein besser investiertes Geld. Schließlich bringen einem ohne Trainer und Trainerinnen viele Sportler und Sportlerinnen nichts.“
Das Modul 1 in Lingenfeld hat den Teilnehmern eine Menge abgefordert. „Aber die Gruppe war wirklich sehr interessiert und diszipliniert. Sie müssen noch lernen, vor einer Gruppe zu stehen, aber dafür sind sie ja da“, resümiert Ullmeyer. In einem sind sich die fünf Edenkobener einig: Sie freuen sich darauf, ihren Verein zu unterstützen.
Am Samstag geht die Ausbildung mit der sportartübergreifenden Basisqualifizierung weiter.