Lokalsport Südpfalz Ein Wetter für Rekorde

HAUENSTEIN. All das gab’s beim dritten Hauensteiner „Shoeworker’s (hard) Trail“ am Samstag: Mit Matthias Hecktor (TuS Heltersberg) im Lauf über 10,2 Kilometer und Julia Feith aus Hauenstein über 5 Kilometer konnten zwei Läufer ihren Vorjahreserfolg wiederholen, beim Hauptlauf landete der TuS Heltersberg mit Hecktor, Tom Heuer und Udo Bölts einen Dreifach-Erfolg, der mit dem ungefährdeten Sieg von Jessica Kammerer im Lauf der Frauen seine Abrundung erfuhr. Und: Durch die Bank begeistert zeigten sich die Teilnehmer von der Strecke.

„Ich bin mein Tempo gelaufen“, konstatierte kurz nach dem Zieleinlauf schon erstaunlich frisch Matthias Hecktor, der die schwierige Strecke in neuem Streckenrekord von 42:22,8 Minuten absolviert hatte. Schon nach dem ersten giftigen Anstieg nach dem Start im Hauensteiner Schwimmbad hoch zum Lanzenfahrter Felsen und zum Hohen Kopf hatte sich der M35-Berglauf-Weltmeister von 2011 vom Feld abgesetzt. Dort – unter den tibetanischen Gebetsfahnen, die an den Steilstrecken flatterten und wo zahlreiche Läufer den steilen Pfad gehend bewältigten – konnte freilich noch Tom Heuer mithalten, der aber auf dem Weg hinunter ins Dümpeltal abreißen lassen musste. Zurück zum Hohen Kopf: Bereits dort, nach rund 1,5 selektiven Kilometern, hatte sich das spätere Ergebnis abgezeichnet: Nach Hecktor und Heuer tauchten bald das Pärchen Udo Bölts und Matthias Burkhard (SV Hinterweidenthal) und nach ihnen der Merzalber Eric Konrath (Endurance Team Pirmasens) und Lokalmatador Dominik Memmer auf. Dieses Sextett sollte auch im Ziel in dieser Reihenfolge erscheinen. Diese Pärchen wurden im weiteren Verlauf gesprengt, jeder hatte schließlich seinen Lauf alleine zu bewältigen. Hecktor distanzierte Heuer auf dem Weg vom Dümpel hoch zum Hühnerstein, wo eine ganz heftige Steigung die Läufer forderte, und über den Schusterpfad zurück zum Schwimmbad um eine gute Minute. Heuers 42:28,0 Minuten lagen aber noch rund 20 Sekunden unter Hecktors Siegerzeit des vergangenen Jahres. Knapper der Abstand zwischen Udo Bölts (44:35,7) und Matthias Burkhard (44:47,8). „An den Steilstrecken hatte ich keine Chance gegen Udo“, bekannte der Hinterweidenthaler im Ziel. „Aber bergab hast du ganz schön Druck gemacht, das war ein harter Fight“, lobte der ehemalige Weltklasse-Radprofi Bölts den Fußballer vom SV Hinterweidenthal. „Ein Heimspiel“ auf seiner Trainingsstrecke sei der Lauf für ihn gewesen, sagte der Hauensteiner Dominik Memmer, der eine Hochzeitsfeier unterbrochen hatte, um am Lauf teilnehmen zu können. Im vergangenen Jahr hatte seine 48er Zeit für den dritten Platz gereicht. Jetzt war er um fast eine Minute schneller und mit seinem sechsten Platz sehr zufrieden. Im Lauf der Frauen hatte sich das Ergebnis ebenfalls schon sehr früh angedeutet: Am Hohen Kopf hatte Jessica Kammerer schon bald nach den führenden Männern das Plateau erreicht und bereits einen großen Vorsprung herausgelaufen. Die Vorjahreszweite ließ sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen und hatte mit ihrer Zeit von 49:25,6 Minuten im Ziel einen Vorsprung von fast viereinhalb Minuten auf Julia Becker (LSG Karlsruhe, 53:47,1). Dass die Zeiten deutlich besser waren als im vergangenen Jahr, das hat seinen Grund: Während im vergangenen Jahr strahlend blauer Himmel und hochsommerliche Temperaturen herrschten, kam heuer die Witterung den Ausdauersportlern entgegen: „Rund 20 Grad, leichter Regen, das ist gut für uns Läufer, aber schlecht für das Schwimmbadfest“, hatten Martin Kunz und Udo Bölts fast wortgleich festgestellt. „Vielleicht muss man unterwegs ein bisschen mehr auf rutschige Steinplatten und glatte Wurzeln aufpassen. Aber ansonsten ist das Wetter gerade für einen Trail optimal“, hatte bereits vor dem Lauf Andreas Bittermann (Annweiler) erklärt. Wo man auch hinhörte: Pure Begeisterung wurde laut über das organisatorische Umfeld. „Die Strecke war optimal präpariert“, lobte Matthias Hecktor die Vorarbeit. Freundin Jessica Kammerer, die Ambitionen auf den Gesamtsieg im Wasgau-Cup hegt, stellte fest: „Wunderschön, supertoll“ sei die Strecke und „ganz hervorragend präpariert“. Das bestätigte auch Werner Schimpf aus Bad Bergzabern, mit 68 Jahren einer der Ältesten im Feld der 133 Läuferinnen und Läufer: „Eine wunderbare Strecke, die man nicht besser präparieren kann.“ Eine organisatorische Panne gab’s denn doch: Die Datei mit dem Zieleinlauf des „Wasgaubad-Trails“ über fünf Kilometers und des Bambini-Laufs wurde auf dem Weg vom Schwimmbad zum Rathaus „zerschossen“. Deshalb müssen die Ergebnisse über die Video- beziehungsweise Fotodokumentation des Zieleinlaufs rekonstruiert werden.

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