Lokalsport Südpfalz Ein Großmeister im Team

SCHWEGENHEIM (wk). Mit einem Aufgebot von 18 Spielern, zur Hälfte jeweils aus ihrer Heimat anreisende Ausländer, geht die SG Speyer-Schwegenheim die 2. Schach-Bundesliga Süd an. Sie beginnt am 21. September um 11 Uhr im ständigen Schwegenheimer Spiellokal „Alter Kindergarten“ mit der Partie gegen den SV Hofheim.

„Unser Minimalziel ist der siebte Tabellenplatz“, stapelt der zweite SG-Vorsitzende Richard Sommer wohl etwas tief, „denn dann sind wir vor dem Abstieg sicher“. Den werden zum Saisonende am 12. April immerhin drei der zehn Mannschaften antreten müssen. In die 1. Bundesliga aufzusteigen hält Sommer „für unsere Spielgemeinschaft aus finanziellen und organisatorischen Gründen in absehbarer Zeit für nicht möglich“. Neu in der Süd-Gruppe der 2. Bundesliga sind auch die Mitaufsteiger FB Mörlenbach-Birkenau und SK Schmiden-Cannstatt sowie die aus der 1. Bundesliga abgestiegenen SV Griesheim und SV Viernheim. Als Titelfavoriten gelten die zweite Mannschaft der OSG Baden-Baden (sie kann nicht aufsteigen, weil ihr erstes Aufgebot bereits Erstligist ist), ferner Griesheim, Viernheim, Hofheim und TSV Schott Mainz. Die SG Speyer-Schwegenheim, nach dem Wiederaufstieg in die 2. Liga (sie hatte sie 2013 verlassen müssen) die ranghöchste pfälzische Mannschaft, muss mit einem vergleichsweise niedrigen Saisonetat auskommen. Den beziffert Sommer auf rund 21.000 Euro, aufgebracht „von fünf Sponsoren, darunter zwei kleinen“. Damit wird unter anderem der Einsatz von einem Großmeister (GM), sieben Internationalen Meistern (IM) und einem Fide-Meister (FM) bestritten. Großmeister ist der höchste vom Weltschachbund Fide verliehene Titel. Es folgen IM, FM und CM, Candidate Master. Die neun Ausländer sind GM Adam Horvath, der zurückgekehrte IM Attila Csonka, IM Tom Kantans, IM Gabor Kovacs, IM Tamas Horvath, IM Miklos Nemeth, IM Zvisko Bratanov, IM Beat Züger und FM Nikita Meskovs. Deutsche Zweitbundesliga-Spieler sind Pascal Flierl, Thomas Theel, Ingo Gellendin, Peter Flörchinger, Michael Schreck und die Neuzugänge Jonas Hacker aus dem fränkischen Treuchtlingen und Simon Commercon (Mackenbach) sowie die „Eigengewächse“ Felix Thumm (16) und Niklas Thumm (13). „Ein großes Talent mit Zeug zum Großmeister“, sagt Sommer über Hacker. Der zählt seit Jahren zu den besten Mathematikschülern Deutschlands. 2008 war er Sieger beim Bundeswettbewerb Mathematik. „Ein Ziel der Schachgemeinschaft ist es, möglichst viele Spieler aus der Umgebung in der ersten Mannschaft zu integrieren“, sagt der zweite Vorsitzende. Nahziele außerhalb der Rundenwettbewerbe sind die Neuauflage des zuletzt 2007 ausgetragenen Jugendturniers am 1. November und eine Darstellung der SG Speyer-Schwegenheim in Speyer. Dazu Richard Sommer: „Die könnte, wie erstmals im vergangenen Jahr mit Großmeister Ilmars Starostits, wieder in der Postgalerie sein oder aber im Technikmuseum. Vorstellbar ist der Auftritt eines unserer Meisterspieler oder ein Heimspiel unserer Zweitbundesliga-Mannschaft.“

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