Lokalsport Südpfalz Der Name Adel verpflichtet

KANDEL (kebe/mame). Der TDSV Mutterstadt, der seine vier jüngsten Spiele gewann, ist am Sonntag in der Fußball-Verbandsliga zu Gast beim Aufsteiger VfR Kandel (15 Uhr, Bienwaldstadion). Seit Teamchef Ediz Sari und Trainer Meliksah Özenc im Sommer 2013 die Nachfolge von Ex-Waldhof-Profi Hakan Atik antraten, hat sich der TDSV ein positives Image erarbeitet.

Von den Ludwigshafener Vereinen Südwest und LSC kamen sieben Spieler zum TDSV, die meist in der Startelf stehen. „Es sind junge Leute, die alle im letzten Jahr im Abstiegskampf standen. Sie sind hungrig und wollen etwas erreichen“, erklärt Sari den sportlichen Höhenflug und verweist auf Dana Kader. Der nur 1,63 Meter große Iraker (20) kam vom LSC und hat schon vier Saisontreffer markiert. Da kommt es VfR-Trainer Fritz Kern entgegen, dass Innenverteidiger Marc Kauther nach seinem Kurzurlaub wieder zur Verfügung steht. Ebenfalls auf dieser Position spielt der 19-jährige Marcel Adel, der im Sommer vom SV Olympia Rheinzabern kam. „Wir wollen ihn behutsam aufbauen. Er hat seit der Vorbereitung einen Sprung gemacht, den ich ihm so schnell nicht zugetraut hätte“, sagt Kern über den Sparkassen-BA-Studenten. Adel wurde beim FSV Offenbach ausgebildet und stammt aus einer echten Fußballerdynastie. Sein sportliches Vorbild ist Onkel Michael Böller, Goalgetter der Olympioniken. Vater Andreas ist in der Verbandsjugendarbeit tätig, Schwester Jaqueline fungiert als Spielleiterin beim Ligakonkurrenten FSV Offenbach. „Ein Wechsel war nicht geplant. Dann kam die Anfrage vom VfR, wo ich in den ersten Trainingseinheiten bestens integriert wurde. Ich muss noch lernen, aber mein Ziel ist ein Stammplatz“, nennt der frühere Libero seine sportlichen Ziele. Kern möchte den zweiten Heimsieg unter Dach und Fach bringen. Dieses anspruchsvolle Ziel muss er mit einem stark ersatzgeschwächten Kader angehen. Marc Staiger (Meniskusriss), Christian Slatnek (Rippenprellung), Kevin Apfel (Knöchelverletzung), Patrick Tolbert (Reha) und Maximilian Brechtel (Urlaub) sind nicht dabei. Der hat am Sonntag die unangenehme Aufgabe am Ingelheimer Blumengarten vor der Brust (15 Uhr). Mit dem 4:0-Auswärtssieg beim FK Pirmasens II setzte das Team des neuen Trainers Jürgen Collet ein Ausrufezeichen. Zwei Neuzugänge, Benjamin Vladic vom Oberligisten SV Gonsenheim und Thorsten Kleber vom letztjährigen Meister TSV Schott Mainz, entschieden die Begegnung. Deren Kreise einzuengen ist die Hauptaufgabe von Zeiskams Hintermannschaft. Die Verletztenliste hat sich verkleinert beim TB Jahn: Christopher Koch, Eric Kiefer und Noah Held, drei Offensivkräfte, stehen wieder zur Verfügung. „Wir haben in den kommenden Wochen ein brutal schweres Programm zu absolvieren“, sagte Trainer Sahin Pita nach der Pokalniederlage in Dudenhofen. Nach der Heimpartie gegen Titelanwärter Fortuna Mombach steht das Lokalderby beim VfR Kandel auf dem Programm. Mit 5:0 hat der gegen den Vorjahres-Dritten Zeiskam gewonnen, nun geht es zum Vorjahres-Zweiten. Und der ist ein Angstgegner: FC Fortuna Mombach. Anpfiff ist am Sonntag um 15 Uhr. „Wir haben dort noch nie etwas gewonnen, aber wir wollen jetzt zeigen, dass wir es auch dort können“, sagt FSV-Trainer Dietmar Bittner. Nach einer Minikrise, in der die Mannschaft ihre Leistung nicht abrufen konnte, kam der Befreiungsschlag im Derby. „Man hat das sofort im Training gespürt, die Stimmung war gleich ganz anders“, berichtet Bittner. Dabei sei klar: Mombach ist dieses Jahr ein anderes Kaliber. „Die haben schließlich gegen Waldalgesheim gewonnen“, erinnert Bittner. Aber auch schon viermal verloren… Mombach hat seinen Rhythmus offenbar auch noch nicht gefunden. „Das müssen wir für uns nutzen“, sagt Michael Wiemers, der offensive Außenbahnspieler, der gegen Zeiskam ein gutes Spiel machte. „Er ist eigentlich ein kompletter Fußballer, schnell, technisch und spielerisch gut, aber er ruft es zu selten ab. Er macht mal drei gute Spiele und dann wieder drei schlechte. Da hat er mentale Probleme“, sagt Bittner über den 24-Jährigen aus St. Martin. Der weiß um seine Schwäche: „Es liegt meist an den ersten beiden Aktionen. Wenn mir die gelingen, läuft es. Wenn die nicht klappen, geht mein Kopf runter.“ Der Landschaftsgärtner begann in Edenkoben, kam über St. Martin und Hambach nach Offenbach, wechselte nach Gommersheim und kehrte dann wieder zurück. Am Dienstag fehlte er im Training. Grund war ein Bluterguss im Knie, den er sich bei einem leichten Arbeitsunfall zugezogen hat. Am Donnerstag ging es wieder. Wiemers hat gute Karten, von Beginn an aufzulaufen, denn er ist ein guter Konterspieler – und auf Konter hofft Bittner in Mombach. Marco Wünstel droht auszufallen. Der Anführer und Abräumer hat einen Schlag auf die Wade beklommen. Sollte er ausfallen, könnte das eine neue Chance für Daniel Evrard sein, der zunächst auf der Sechs die Nase vorne hatte, dann ebenfalls verletzt pausierte und seinen Stammplatz verlor. Bittner dazu: „Fußball ist sehr schnelllebig. Seine Vertreter Alexander Hayes und Johannes Metz haben das dann gut gemacht.“

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