Lokalsport Südpfalz Comeback mit 55

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Lingenfeld. Die wichtigste Nachricht hatte am Ende des sonntäglichen Renntages Vorsitzender Berthold Gschwindt parat: Im kommenden Jahr soll das traditionsreiche Radkriterium des RV Lingenfeld wieder am Samstagabend stattfinden.

Die Lingenfelder entschieden sich zu diesem Schritt, weil sie hoffen, wieder ein verlängertes pfälzisches Radsportwochenende mit Rennen in Lingenfeld, Dierbach, Mutterstadt und Böhl einzurichten, was erhöhte Starterfelder in allen Klassen sichert. Es gab auch zufriedene Gesichter: Luca Jabczynski siegte bei den Unter-17-Jährigen. Carsten Siegel (18), der doch startete, schaffte Platz zwei bei den Junioren. Er war um 4 Uhr morgens von den Deutschen Bahnradmeisterschaften aus Cottbus zurückgekehrt – mit Platz sechs im Zweier-Mannschaftsfahren an der Seite von Nikolas Brandt (Berlin) und Platz sieben im Punktefahren. „Wir wollten im Mannschaftsfahren schon aufs Podest. Aber es lief diesmal nicht so rund“, sagte Siegel, der heuer bei den Sixdays in Bremen und Berlin mit Brandt antrat. „Ich wollte beim Heimrennen einfach dabei sein“, sagte der angehende Abiturient. Müde, aber hochmotiviert ging er in den 45-Runden-Wirbel auf der kurvenreichen 1,5 Kilometer langen Strecke und setzte sich stark in Szene. Am Ende landete er hinter Sebastian Hechler (RSV Oberhausen). „Es hat wieder viel Spaß gemacht“, meinte Siegel, der auch nach seinem bald altersbedingt anstehenden Wechsel zu den Männern dem Bahnradsport die Treue halten will. Diesen Weg sucht auch Luca Jabczynski, der sich im Wettbewerb der Jugend auf seiner Hausstrecke einen unerbittlichen Zweikampf mit dem Roschbacher Yannik Hund lieferte, ehe er die Nase vorne hatte. Der Lokalmatador, der nach dem Rennen auch bei der Organisation half, bestritt am Vortag ebenfalls – wie Siegel – einen Titelkampf. Bei den rheinland-pfälzischen Bergmeisterschaften belegte er hinter Kjell Stadler (RV Roschbach) den zweiten Platz. Ob Bahn, Straße oder am Berg – der 14 Jahre alte Schüler gilt als Nachwuchshoffnung des RV Lingenfeld. Die größte Freude zeigte der frühere Seriensieger Ernst Hesselschwerdt (RC Silber-Pils Bellheim). Der 55 Jahre alte Routinier kehrt nach fünf Jahren – nachdem er aus Altersgründen dort nicht mehr starten durfte – wieder in die A-/B-Klasse zurück. Nach vier Platzierungen in dieser Saison holte er gestern in beeindruckender Weise und einer Soloflucht auf den Schlussrunden den Sieg in der C-Klasse. Hesselschwerdt freute sich wie ein Lausbub, nahm einen kräftigen Schluck Apfelschorle und wollte es nicht glauben, wieder bei den Besten dabei zu sein: „Jetzt darf ich wenigstens bis 60 in dieser Klasse starten, nachdem das Reglement geändert wurde.“ |wij

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