Lokalsport Südpfalz ASV zähmt Frankfurter Adler

Überflieger Jonas Scherbarth. Vor ihm die Landauer Mitspieler (von links) Mike Fuchs, Tjark Kappel und Sebastian Böck.
Überflieger Jonas Scherbarth. Vor ihm die Landauer Mitspieler (von links) Mike Fuchs, Tjark Kappel und Sebastian Böck.

«LANDAU.» Das hatte der Tabellenzweite Eintracht Frankfurt bestimmt nicht erwartet. Die Adler vom Main strauchelten am Sonntagnachmittag beim zuletzt formschwachen ASV Landau, der sich mit dem unerwarteten 3:2-Erfolg (25:22, 30:28, 23:25, 18:25, 15:11) in der Volleyball-Regionalliga vom Tabellenende löste.

„Das hat heute richtig Spaß gemacht. Jeder hat für jeden gekämpft, und das hat man sicher auch neben dem Feld gespürt“, sagte Diagonalangreifer Sebastian Böck in der Euphorie des Sieges. Sein Spielertrainer Thorsten Zäck analysierte etwas nüchterner: „Damit war sicher nicht zu rechnen. Aber wir haben im Gegensatz zu den letzten Wochen auch mal einen Rückschlag gut verarbeitet und konnten auch einen ganz knappen Satz für uns entscheiden.“ Zäck meinte mit Rückschlägen beispielsweise die Acht-Punkte-Serie zum 12:18 im ersten Satz, was die Gastgeber aber direkt zu kontern wussten (16:18). Die Landauer blieben dran, übernahmen bei 21:20 wieder die Führung und hatten kurz darauf zum ersten Mal in dieser Saison einen ersten Satz gewonnen. 25:22 ging der Abschnitt aus. Der von Zäck angesprochene ganz knappe Durchgang folgte anschließend. In der dramatischen Schlussphase von Satz zwei bewies der ASV vor allem in Person von Tjark Kappel eiskalte Nerven, wehrte insgesamt sechs Satzbälle ab, holte sich durch einen erfolgreichen Block von Sebastian Böck zum ersten Mal den Vorteil auf seine Seite (29:28), der dann durch einen Angriffsfehler der Frankfurter auch gleich veredelt wurde: 30:28. In der ersten Hälfte des dritten Durchgangs schien sogar ein glatter Durchmarsch des Außenseiters möglich, doch nach 8:6, 12:9 und 14:11 wurden die Frankfurter mit ihren starken Außenangreifern dominanter. Über 16:21 holte sich die Eintracht bei 17:24 acht Satzbälle, von denen der ASV ganze sieben in Serie abwehrte. Der finale Aufschlag blieb allerdings an der Netzkante hängen. Da die Landauer im vierten Satz wenig entgegenzusetzen hatten, musste der fünfte Satz über Sieg und Niederlage entscheiden. „Der Tiebreak war dann noch einmal ein Spiegelbild der vorherigen Sätze. Es ging hin und her, zum Glück hatten wir den letzten Punch“, rekapitulierte Zäck das, was auch die Spielstände von 3:4, 8:4, 9:11 und 15:11 aussagen. Mit dem erst Ende des vierten Satzes eingewechselten Arvid Schiller hatte Zäck einen starken Joker in der Hinterhand, der trotz eineinhalbstündiger Zuschauerrolle schnell ins Spiel fand und mit einem sehenswerten Hinterfeldangriff zum 13:11 auch den spektakulärsten Punktgewinn der Partie verbuchte.

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