Kultur Südpfalz Zauberzeichnungen

Der Stober-Kunstpreisträger Benno Blome erklärt in der Ausstellung seine künstlerischen Intentionen und Vorgehensweisen.
Der Stober-Kunstpreisträger Benno Blome erklärt in der Ausstellung seine künstlerischen Intentionen und Vorgehensweisen.

„Zauberzeichnungen“ nennt der 1979 in Dresden geborene Benno Blome jene Wandzeichnungen, die den Ausgangspunkt seines Gesamtkunstwerks darstellen, das jetzt unter dem Titel „Stilles Land“ in der Städtischen Galerie Karlsruhe zu sehen ist. Die Ausstellung steht im Zusammenhang mit der Verleihung des Kunstpreises 2017 der Werner-Stober-Stiftung an den Künstler.

Für den Preis war Blome von Mitgliedern des Professorenkollegiums der Karlsruher Akademie der Bildenden Künste vorgeschlagen worden. Dort hat der Künstler bis 2011 auch bei Franz Ackermann, Harald Klingelhöffer und Shannon Bool studiert. Seine Ausbildung beendete er als Meisterschüler bei Ackermann. Die stark abstrahierten Wandzeichnungen bilden den Hintergrund zu als Serien entstandenen Ölbildern, die als Momentaufnahmen auf eben diesem „stillen Land“ gesehen werden können. Da ist eine Gruppe schlafender Personen, dann eine Art Park mit flatternden Vögeln und einer schemenhaften Gestalt, schließlich ein Diptychon mit großen schwarzen Vögeln und schließlich einzelne Figuren in Frontalansicht. Man kann sich seine Geschichten dazu im Kopf selbst ausmalen. Blome hat unterwegs immer den Skizzenblock dabei und hält kleinformatig fest, was ihm so auffällt. Das kann auf einem Bahnhofsvorplatz sein, in einer Passage oder eben einem Park. Den knienden Mann etwa, der irgendwie an Frank Zappa erinnert, aber auch „jener Professor“ sein könnte, womit Franz Ackermann gemeint ist. Auch die drei Installationen bestehen aus Gegenständen, die er draußen aufgesammelt hat. Beispiele sind der mit betagten kleinen transportablen Fernsehern, einem Karton und einem alten Handtuch vollgepackte Einkaufswagen oder eine Glasscheibe und Atelier-Materialien. Aus den heterogen erscheinenden Einzelteilen und den verschiedenen künstlerischen Techniken ergibt sich so eine raumgreifende Gesamtinstallation, deren Titel „Stilles Land“ auch Fragen aufwerfen soll: Um welches Land geht es? Und was könnte mit Stille gemeint sein? Da ist der Betrachter gefragt. Die „Zauberzeichnungen“ sind, anders als die Ölbilder, nicht auf Dauer angelegt, ihre Zeit ist auf die Zeit der Ausstellung begrenzt. Auf die Frage, ob das dann nicht brotlose Kunst sei, sagt der Künstler lapidar, das könne man schon so sehen. Info Die Ausstellung ist bis 3. Juni in der Städtischen Galerie Karlsruhe, Lorenzstraße 27, zu sehen. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag: 10 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag: 11 bis 18 Uhr; Eintritt 3 Euro.

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