Kultur Südpfalz Weg von der Weinfest-Mucke

Neuer Name, neuer Sound: Die Nitrotrigger haben sich modernem Blues-Rock verschrieben. Zum Trio gehören (von links) Schlagzeuger
Neuer Name, neuer Sound: Die Nitrotrigger haben sich modernem Blues-Rock verschrieben. Zum Trio gehören (von links) Schlagzeuger Michael Jochum, Gitarrist Johnny Rieger und Bassist Moritz Grenzmann.

Vier Jahre lang war der Bluessänger und Gitarrist Johnny Rieger aus Insheim von der Bildfläche verschwunden. Mit neuem Sound und alten Freunden meldet er sich nun zurück. Am Freitag spielt sein Trio Nitrotrigger im Blues-Club in Baden-Baden. Bald soll auch die erste CD rauskommen.

„Nach 15 Jahren haben wir gemerkt, wir wollen woanders hin als der Mainstream, den Blues weiterentwickeln, modern spielen.“ So beschreiben Jonathan „Johnny“ Rieger und der Schlagzeuger Michael Jochum den Weg vom traditionellen Blues der Johnny Rieger Band zum modernen Blues-Rock, den sie im Trio mit dem Bassisten Moritz Grenzmann unter dem neuen Namen Nitrotrigger einschlagen wollen. Nitro soll für den neuen explosiven Sound stehen, Trigger für den Impuls, der die Fans begeistert vom Hocker reißen soll. „Anybody Out There“ heißt das erste Album mit dem energiegeladenen metallisch-fetzigen Klang. Der von Vilko Zanki produzierte Silberling soll Anfang 2019 auf den Markt kommen. „Ist da draußen irgendwer“ – im Sinne des Titelsongs wollen die drei ihr Repertoire bei Konzerten testen. Gemeinsam mit den Motoballsportlern vom MSC Ubstadt-Weiher haben sie ein Video zu dem Titelsong gedreht, im Frühjahr startet eine Tournee. Unterstützt vom Netzwerk des italienischen Bookers Joe Casella streben die drei nicht weniger als eine internationale Karriere an. Vier Jahre hat das Trio an der Entwicklung einer eigenen künstlerischen Handschrift gearbeitet. Alle elf Songs für die CD sind in Gemeinschaftsarbeit entstanden, die Texte stammen von Rieger und Jochum. Der gleichberechtigte Einsatz von zwei starken Stimmen, die nicht gegeneinander, sondern miteinander singen, ist ebenfalls neu. Angeregt vom Erlebnis einer internationalen Blues-Challenge in Memphis, entstand die Idee, sich neu zu erfinden: „Nicht einfach nachturnen, was man von amerikanischen Bluesbands vorgemacht kriegt, sondern das, auf was wir abfahren, aus uns rauspurzeln lassen.“ Rieger will weg von der Weinfest-Mucke. Die beiden – Johnny Rieger aus Insheim und Michael Jochum, der in Rülzheim aufgewachsen ist, – haben sich schon als Schüler auf dem Pausenhof des Pamina Schulzentrums in Herxheim kennengelernt. 15 Jahre lang haben sie mit wechselnden Musikern als Johnny Rieger Band mit Mainstream-Blues Europa, Amerika und Australien begeistert. Für Nitrotrigger haben sie sich den Bassisten Moritz Grenzmann ins Boot geholt, der bereits vor 18 Jahren die Band unterstützt hat. Der 39-jährige Berufsmusiker aus Albersweiler hat in Mainz studiert und unterrichtet an der Musikschule Kandel E-Bass, Ukulele und Gitarre. Der gelernte Fleischer Rieger (36) hat für den Traum einer internationalen Musikkarriere nun endgültig die Metzgerschürze an den Nagel gehängt und unterrichtet zu Hause in Insheim und an der Kreismusikschule Gitarrenschüler. Michael Jochum (33) ist ein gefragter Schlagzeuger in mehreren Formationen. Von Hauptberuf hat er nach dem Lehramtsstudium für Musik an der Landauer Universität einen Teilzeitjob in der Familienhilfe. Termin Konzert der Nitrotrigger am Freitag ab 20.30 Uhr im Blues-Club Baden-Baden, Hauptstraße 89. Hörproben gibt’s im Netz unter www.nitrotrigger.de.

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