Landau Unter den Straßen von Landau

Für die Restaurierung der Außenmauer werden alte Steine neu behauen und für den Wiederaufbau verwendet.
Für die Restaurierung der Außenmauer werden alte Steine neu behauen und für den Wiederaufbau verwendet.

„Hier vermuten wir einen Lagerraum für Schwarzpulver“, sagt Rolf Gebert in dem engen, dunklen Gewölbe etwa acht Meter unter der Xylanderstraße. Die RHEINPFALZ hat bei ihrer Sommertour gestern 20 Leser in die Unterwelt Landaus mitgenommen, in das Festungswerk Lunette 41.

Feucht und kühl ist es hier, die Tropfen an der Decke müffeln nach Brackwasser. Unsere Leser überzeugten sich von den Restaurierungsfortschritten des Festungsbauvereins Landau, dabei bestaunten sie auch die wieder freigelegten Gänge unter der Lunette 41. Fachmännisch durch die Katakomben geführt wurde die Gruppe von Rolf Gebert, er ist Revisor des Festungsbauvereins Landau. Zuvor wurde unseren Lesern die Entstehungsgeschichte der Festung Landau von Vorstand Hans-Dieter Hirschfeld bei einem Stadtrundgang erläutert. Los ging der beim Französischen Tor, zu dessen Schutz die Lunette 41 einst angelegt worden war. Auf dem Gelände des Savoyen- und Goetheparks geht es dann durch das runde Fundament des Tours d’Arçon in die düstere Unterwelt. „Endlich sehe ich das alles mal in echt“, freut sich Heidi Moor-Blank, eines der Jugendbücher der Autorin spielt in den Katakomben der Stadt. Sonderlich umfangreich ist das Tunnelsystem der Lunette 41 jedoch nicht. Zur einen Seite wurde das Gewölbe wegen Gleisbauarbeiten verfüllt, zur anderen endet der Gang nach etwa hundert Metern an den Kellermauern angrenzender Wohnhäuser. „Ich hatte es mir ehrlich gesagt ein wenig größer vorgestellt“, sagt dazu der Rülzheimer Werner Heiter. Seiner Begeisterung für die Sommeraktion tut dies jedoch keinen Abbruch: „Ich begrüße diese Reihe, da entdeckt man immer wieder neue, spannende Orte.“ Mit Blick auf die Einstiegsgrube erzählt Volker Schmitt, der mit Tochter Johanna die Führung besuchte, schmunzelnd: „Als ich klein war, gab es hier nur grüne Wiese“. Übrigens: Woran man nach all den Jahren noch ein Pulverlager erkennt? Um Funkenschlag zu vermeiden, ist das Türschloss mit Messing verkleidet.

Da geht’s nicht mehr weiter: Rolf Gebert (rechts) deutet in Richtung des eingestürzten Tunnels.
Da geht’s nicht mehr weiter: Rolf Gebert (rechts) deutet in Richtung des eingestürzten Tunnels.
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