Landau Tipp von der Feuerwehr: Sandsäcke kaufen

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Sandsäcke könnten helfen, sagt die Feuerwehr.

Die starken Regenfälle am Samstag in Landau beschäftigen viele Bürger auch Tage danach noch.

Rasend schnell hatte sich das Unwetter am Samstagnachmittag über der Stadt entladen. Die Fußgängerzone und die angrenzenden Straßen waren binnen Minuten leer gefegt, die Passanten hatten in Geschäften und Lokalen Schutz vor dem prasselnden und immer stärker werdenden Regen gesucht. Das Wasser schoss quer aus den Regenrinnen in Fontänen auf Straßen oder auch parkende Autos. Viele Straßen wurden überflutet. Das Unwetter ließ das Schlimmste befürchten und weckte sofort Erinnerungen an die verheerenden Wassermassen vom 11. Juni, die so viele Schäden in Landau verursacht hatten. Doch diesmal kamen die glimpflich davon, die beim Juni-Unwetter böse hatten dran glauben müssen – wie die Commerzbank an der Ecke Markt-/Kronstraße oder das Vinzentius-Krankenhaus.

Innenstadt: Sturzflut, Wollmesheim: trocken

„Das sind Ereignisse, die sind ja schon nicht mehr normal“, sagte gestern der Landauer Stadt-Feuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „In der Vergangenheit hatten wir das so nicht.“ Wenn überhaupt, dann habe es mal ein Unwetter im Sommer gegeben. Als er 1980 zur Feuerwehr gekommen sei, erzählt Hargesheimer, seien die Einsätze in Siebeldingen oder auch mal Godramstein gewesen, aber doch nicht in der Innenstadt. Der Landkreis blieb diesmal verschont, die Unwetterwolke traf wohl hauptsächlich die Innenstadt. Während am Lazarettgarten 22 Liter in einem Regenmesser abgelesen wurden, blieb es zwei Kilometer weiter bis auf wenige Tropfen in Wollmesheim trocken. Das Juni-Unwetter hatte am Lazarettgarten mit 60 Litern Niederschlag innerhalb von 20 Minuten vielen Bewohnern dort vollgelaufene Keller eingebracht. Wie vor Wochen auch bahnte sich das Wasser seinen Lauf durch Lichtschächte in die Keller oder sorgte durch Rückstaus für unliebsame Überraschungen.

Pumpen und Schläuche kaufen

Deshalb rät Hargesheimer dazu, sich mit Sandsäcken einzudecken, damit beim nächsten Unwetter Lichtschächte oder Türen und tiefsitzende Fenster besser geschützt werden könnten. „Wir möchten die Bevölkerung sensibilisieren.“ Die Leute sollten sich Pumpen und Schläuche zulegen, „denn bei einem Wasserstand von fünf Zentimeter im Keller kommen wir nicht mit schwerem Gerät“. Die Feuerwehr könne erst ab einem Pegel von 15 Zentimeter abpumpen. Außerdem sollten Hausbesitzer bei Ankündigungen von Gewittern daran denken, Rückschlagventile rechtzeitig zuzudrehen oder zu schließen, damit sich das Wasser nicht zurückstauen könne. Im Sommer müsse künftig wohl vermehrt mit heftigen Niederschlägen gerechnet werden.

Uni-Bibliothek bleibt nutzbar

„Klimaveränderungen werden immer spürbarer, wir werden uns darauf einstellen müssen“, meldete sich am Sonntag auch der Landauer Oberbürgermeister Thomas Hirsch aus dem Urlaub über Facebook zu Wort. „Mit zusätzlichen Maßnahmen im öffentlichen Raum, mit mehr privater Vorsorge. In der Südpfalz und im ganzen Land.“ Hirsch dankte den Freiwilligen von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk. Weniger schlimm als zunächst vermutet sieht es in der Universitätsbibliothek aus. Zwar sei Wasser eingedrungen, aber nur in einen kleinen Teil des Untergeschosses, meldet Uni-Sprecher Bernd Hegen. „Die Bibliothek ist weiterhin ganz regulär mit ihrem vollständigen Serviceangebot geöffnet.“ Entwarnung gibt auch die Commerzbank in der Marktstraße, die gerade vier Wochen saniert wurde. „An diesem Wochenende hat es wieder den Fußboden in der Filiale getroffen. Nach der Erfahrung vom Juni-Unwetter konnte schnell gehandelt und Schlimmeres verhindert werden. Die Filiale ist geöffnet“, teilt Commerzbank-Sprecherin Ulrike Eisenacher mit.

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