Karlsruhe Streik stoppt Stadtbahnen aus der Pfalz

Reisende hat der Streik am Karlsruher Bahnhof ebenso erwischt, wie Stadtbahnnutzer aus der Pfalz.
Reisende hat der Streik am Karlsruher Bahnhof ebenso erwischt, wie Stadtbahnnutzer aus der Pfalz.

Der Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat gestern Morgen auch Pendler aus der Pfalz getroffen, die mit den Stadtbahnen der Linien S 5, S 51 und S 52 von Wörth oder Germersheim aus nach Karlsruhe wollten. Bestreikt wurden Stellwerke der Deutschen Bahn, weshalb neben den drei Pfälzer Linien der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) auch elf weitere Stadtbahnlinien aus dem Takt gerieten. Zeitweise soll am Karlsruher Hauptbahnhof gar kein Zug mehr gefahren sein.

Mehrere Facebook-Nutzer aus der Pfalz berichteten, dass gar keine Bahn über den Rhein kam. Einige berichteten, dass an einigen Haltestellen die Anzeigetafeln keinen Hinweise auf Zugausfälle beziehungsweise den Streik nannten. „An den Haltestellen der DB haben wir keinen Einfluss auf die Anzeigen“, sagt dazu Michael Krauth, Sprecher des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV). Auf seinem eigenen Weg zur Arbeitsplatz hätten die Bahn-Anzeigetafeln immerhin angezeigt, dass es Ausfälle durch Streik gebe, ohne aber zu informieren, wo es weitere Informationen gebe. In seiner Funktion als Pressesprecher sei er aber mehrfach darauf angesprochen worden, dass Anzeigetafeln den regulären Bahnverkehr angezeigt hätten. Speziell zu gemeinsam mit der DB genutzten Haltestellen wie den Haltepunkt Maximiliansau-West sagt Krauth, dass die Anzeigetafeln dort ebenfalls nicht in den Zuständigkeitsbereich des KVV fallen, sondern von der DB „bestückt“ werden. Zum Streik selbst sagt Krauth trocken: „Wir wurden ausgebremst.“ Punkt 5 Uhr begann es laut AVG mit „massiven Verspätungen und Zugausfällen“ im gesamten Stadtbahnnetz. Mehrere für den Betrieb der AVG-Linien wichtigen Stellwerke wurden bestreikt. Da ohne die Arbeit der jeweiligen Stellwerke ein sicherer Bahnbetrieb nicht gewährleistet werden könne, wurden mehrere Stadtbahnlinien ausgesetzt. Vier Stunden später folgte schließlich die Entwarnung: „Der Warnstreik ist seit 9 Uhr beendet. Seit diesem Zeitpunkt ist der AVG-Stadtbahnbetrieb wieder angelaufen. Es kann jedoch über den Tag hinweg noch weiterhin zu Verspätungen und Fahrtausfällen kommen“, teilte die AVG auf ihrer Homepage mit. Dabei hatte der Stillstand allerdings aus Nachwirkungen: Man habe den Stadtbahnverkehr seither „wieder angeschoben“, formuliert es Krauth. Erst am Nachmittag habe sich der Stadtbahntakt wieder normalisiert. Auch Fernreisende wurden am Karlsruher Hauptbahnhof kalt vom Streik erwischt. Grund: Besonders die Strecken über den Bahn-Knotenpunkt Mannheim wurden bestreikt. Deshalb habe es Probleme gegeben, in Karlsruhe Züge bereitzustellen, teilt die Bahn mit. Ein weiterer Streikschwerpunkt sei zudem die Strecke Karlsruhe-Pforzheim gewesen. Dadurch seien viele Züge „vorzeitig geendet“, so die Bahn. Bundesweit standen demnach über 1400 Züge still. Der Konzern schaltete eine kostenlose Streik-Hotline – bis zur Mittagszeit wurden bereits rund 12.0000 Anrufer registriert. Wirtschaft

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