Kreis Germersheim Sommerhitze treibt Wasserverbrauch in Verbandsgemeinde Lingenfeld hoch

Wasserwerk der Germersheimer Nordgruppe in Weingarten.
Wasserwerk der Germersheimer Nordgruppe in Weingarten. Foto: van

Die Frischwassergebühr bleibt 2020 unverändert. Die monatliche Grundgebühr steigt aber für Verbraucher in der Verbandsgemeinde Lingenfeld und der Ortsgemeinde Zeiskam um einen Euro je Haushalt, also um zwölf Euro jährlich. Den Wirtschaftsplan 2020 hat der Wasserzweckverband (WZV) Germersheimer Nordgruppe am Mittwoch einstimmig verabschiedet.

Die Erhöhung spült 77.100 Euro mehr Geld in die Kasse, denn 2020 gibt es im Versorgungsgebiet voraussichtlich 6425 Wasserzähler – wegen Neubaugebieten 54 mehr als 2018. Werkleiter Rüdiger Butz sprach von einem kontinuierlichen Anstieg der Zählerzahl – und prognostizierte, dass die 19.550 Bürger nächstes Jahr etwa 880.000 Kubikmeter (45 Kubikmeter pro Person und Jahr, 123 Liter pro Person täglich) Wasser benötigen. Das sind rund 60.000 Kubikmeter weniger als 2018. Grund: Das Jahr 2018 war extrem heiß und trocken, der Verbrauch deshalb sehr hoch.

2,109 Millionen Euro will der WZV nächstes Jahr in Projekte investieren. Sieben größere Projekte mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Millionen Euro prägen den Plan: So sollen für jeweils 400.000 Euro die Leitungen in der Gartenstraße in Lustadt erneuert und eine Verbindungsleitung von Zeiskam nach Hochstadt gebaut werden. Jeweils 200.000 Euro sind für Leitungserneuerungen in der Jahn- und der Bahnhofstraße in Zeiskam sowie für den Ersatz von Asbest-Zement-Leitungen in allen Gemeinden geplant.

100.000 Euro stehen für die Planung eines neuen Tiefbrunnens am Wasserwerk Weingarten bereit. Mit weiteren jeweils 100.000 Euro sollen Enthärtungsanlagen in Weingarten und Zeiskam geplant werden. Laut Verbandsvorsteher und Bürgermeister Frank Leibeck (SPD) wird das Thema Enthärtung bei der nächsten Sitzung im Januar oder Februar nochmals ausführlich besprochen: „Wir wollen offen und transparent vorgehen.“

Die Versammlung ermächtigte Leibeck, Kredite aufzunehmen, falls diese benötigt werden. „Den letzten Kredit haben wir 2015 aufgenommen“, betonte Leibeck. Und fügte an, dass der „Haushalt solide aufgestellt“ sei. Der WZV investiere stets in Leitungen und Technik, arbeite zukunftsorientiert, so Leibeck. Die Anlagen befänden sich „in einem ganz hervorragenden Zustand“, fasste Butz das Ergebnis einer Begehung der Anlagen durch die Kreisverwaltung zusammen. Die Wasserqualität sei gut, die Bürger seien versorgt.

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