Kreis Germersheim Segeln ist ein Schachspiel mit dem Wind

Mitglieder des GSCL beim Bau des ersten Vereinsheims – der Wellblechhütte, des Geräteraums und des Aufenthaltsraums während der
Mitglieder des GSCL beim Bau des ersten Vereinsheims – der Wellblechhütte, des Geräteraums und des Aufenthaltsraums während der Regatta 1973.

„Das Jubiläum ist ein schöner Anlass, allen befreundeten Vereinen des Wassersports sowie Behörden und Firmen, aber vor allem unseren Mitgliedern ganz herzlich für ihr unermüdliches Engagement zu danken. Seit unserem Gründungsjahr 1968 packen alle tatkräftig mit an, wenn es um den Auf- und Ausbau der Steganlage, des Clubhauses oder um das Ausrichten unserer Regatten geht“, sagt Karl Baierl, Vorsitzender des Germersheimer Seglerclubs (GSCL).

Der Club feierte am vergangenen Samstag sein 50-jähriges Bestehen mit einem Festakt für Mitglieder und geladene Gäste. Aufgrund der zu erwartenden Gästeanzahl wich der GSCL in diesem Jahr auf das größere und bewirtschaftete Clubhaus des Motoryachtclubs Germersheim aus. „Segeln ist pure Faszination und unsere Leidenschaft. Es ist die Kraft des Windes, die Mensch und Schiff vorantreibt. Segeln ist auch ein Schachspiel mit dem Wind. Man muss den Wind auf dem Wasser und aus den Wolken lesen können, bevor er in die Segel kommt“, erklärt Baierl, der dem Club seit 1994 vorsteht. Der GSCL schätzt die einmalige Lage am Rhein, denn hier bieten sich vielfältige Möglichkeiten. Segeln kann auch im Hafenbecken Spaß machen, oft passt der Wind. Segler können hier eine knappe Seemeile (1,852 Kilometer) zurücklegen. Um auf dem Rhein zu segeln, muss man jedoch geübt sein, Sachkenntnisse besitzen und einen Motor haben. Wen es in die Ferne zieht, für den kann Germersheim der Ausgangspunkt für einen Segeltörn sein. Dann geht es den Rhein abwärts nach Speyer, Köln, über den Mittellandkanal in Richtung Ostsee oder den Rhein aufwärts nach Karlsruhe, Straßburg durch diverse Kanäle über Marseille ins Mittelmeer. Regelmäßig nehmen GSCL-Mitglieder an überregionalen oder internationalen Regatten teil, etwa am Bodensee, in Mallorca oder Kroatien. Bis Ende der 90er Jahre organisierte der Verein neben den fünf Clubregatten zusätzlich auch zwei offene Regatten pro Jahr, wie etwa die Dickschiffregatta oder die „legendäre Leberknödelregatta“. „Da waren immer bis zu 30 Boote am Start. Natürlich waren auch umliegende Segelclubs aus Lingenfeld, Philippsburg und Karlsruhe vertreten. Bei diesen Veranstaltungen zeigten die Feuerwehr und die DLRG ihr Können auf dem Wasser“, erinnert sich der Vorsitzende. Die Germersheimer Segler haben bislang jede Schwierigkeit gemeistert, selbst als das Clubhaus „baden“ ging oder sich der Bau einer Toilettenanlage schwierig gestaltete. Sie konnten sich auf Sponsoren und auf die tatkräftige Unterstützung der umliegenden Firmen wie etwa Erich Freyer und Stelcon verlassen. Auf dem Gelände der Firma Künzinger steht seit rund 23 Jahren sogar ihr WC-Container. „Unser Club ist schuldenfrei, wir haben Rücklagen gebildet und größere Ausgaben stehen nicht an. Für die Zukunft wünschen wir uns weiterhin Mast und Schotbruch, immer frischen Wind und eine Handbreit Wasser unterm Kiel“, so der Vorsitzende. Info —Ehrungen: Waldemar Mankowski, Christina und Monika Heinrichs für jeweils 25 Jahre Mitgliedschaft. —Termine: 2. Clubregatta 23./ 24. Juni; 3. Clubregatta 21./22. Juli; 4. Clubregatta 18./19. August; 5. Clubregatta 22./23. September. Die Clubregatten beginnen samstags um 15 Uhr und sonntags um 11 Uhr. —Kontakt: Germersheimer Seglerclub e. V., Süduferstraße, Germersheim, Vorsitzender Karl Baierl, Telefon 07274 1444; E-Mail: info@gscl-ev.de; www.gscl-ev.de.

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