Kultur Südpfalz Schwelgen in sanfter Stimmung

Rolf Ableiter (Mitte) und sein Band berührten das Publikum.
Rolf Ableiter (Mitte) und sein Band berührten das Publikum.

Gänsehaut bei 35 Grad im Schatten? Lieder von Leonard Cohen, authentisch dargeboten von Rolf Ableiter und seinen vier Begleitern schafften das schier Unglaubliche in der Kleinen Montagsreihe im Hof des Frank-Loebschen Hauses.

Sanftes schwingen der Fächer, geschmeidiges Wiegen der Oberkörper und leises Summen bekannter Lieder wie „Suzanne“ beschreibt die entspannte Stimmung im Publikum. Wäre es nicht so heiß gewesen, hätten am Ende garantiert leuchtende Feuerzeuge den Nachthimmel erhellt. So wie 1979, als Leonard Cohen auf der Isle of Wight 100.000 aggressive Festival-Besucher mit dem sanften „Bird on The Wire“ beruhigte. Auch am Montag gaben sich die Zuhörer der sanften Stimmung hin. Nicht zuletzt, weil die sonore Stimme Ableiters dem Idol sehr nahe kommt. Auch die Stimmen von Esther Oberle und Ira Diehr zogen die Gäste in ihren Bann. Mit warmem Timbre schickten sie den Ohrwurm „Hallelujah“ oder den „Song for Bernadette“, der Cohens tiefe Empfindung nach einem Besuch der Lourdes-Grotte ausdrückt, wie Gebete in den Nachthimmel und tief in die Herzen der Gäste. An den Tasten unterstützte Frank Eichberger die Gitarre von Ableiter und begeisterte mit zauberhaften Einlagen auf dem Akkordeon. Der griechische Violinist Nikos Mavridis umgarnte mit zauberhaftem Geigenspiel den Liebling der Engel, Dämonen und Heiligen und die Rosenknospe auf der Dornenleiter im wunderbar poetischen Song „The Window“. Lieder, deren oft religiös anmutende Texte wie ein Geheimnis wirken, waren das Markenzeichen von Cohen. „Man muss die Texte nicht verstehen, sondern spüren, worum es geht“, so Rolf Ableiter. Dass nur vier statt der sonst neun Begleiter mit Ableiter zum Konzert kommen konnten, war den beengten Platzverhältnissen geschuldet. Aber es tat der Hommage an die genialen Originalmusiker im Projekt Field Commander C. keinen Abbruch. Der Name der Band ist eine Anlehnung an den Titel des Livealbums „Field Commander Cohen“, die Leonard Cohen selbst als seine beste Platte bezeichnete. Für den Hall, der die Stimmen und Melodien in die Unendlichkeit des Universums transportierte und die Lieder so authentisch wirken ließ, war dem Tontechniker Oliver Thiel ein Extra-Applaus gewiss. 1967, im Jahr als Rolf Ableiter in Landau geboren wurde, veröffentlichte der Kanadier Leonard Cohen sein erstes Album. Info Beendet wird die Montagsreihe am 13. August um 20 Uhr von Crazy Pony. Das ist ein Crossover zwischen Musik, Zirkus und Komödie. Das Duo wird eine intensive und unterhaltsame Show bieten; ein wütendes Banjo, ein groovy Bass und wunderschönen Harmonien mit unglaublichen Überraschungen. Akrobatik trifft auf Musik.

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