Karlsruhe Schnäppchen aus dem „Franklin Store“

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Der Startschuss für das größte Bauprojekt der jüngeren Mannheimer Stadtgeschichte ist gefallen. Dieser Tage haben die Abrissarbeiten im Käfertaler Benjamin Franklin Village begonnen. In Franklin-Mitte, dem Kernbereich der ehemaligen amerikanischen Wohnsiedlung, wird damit Platz geschaffen für neue Eigentums- und Mietwohnungen. Dafür müssen aber zunächst 60 alte Wohnblocks verschwinden.

Seit rund einer Woche arbeitet ein Trupp von 25 Arbeitern im Gebäude B 701. Schon von Weitem ist der Lärm des Presslufthammers zu hören. Heizkörper werden herausgerissen, Türen samt Türrahmen ausgebaut, ebenso die Fenster. Das Gebäude ist das letzte in einer ganzen Reihe von Wohnblocks entlang der Washington Street in Franklin-Mitte. „Investor Evohaus sitzt uns im Nacken und will unbedingt loslegen“, sagt Ralf Eisenhauer, Projektleiter der MWS Projektentwicklungsgesellschaft, die für die Erschließung der Mannheimer Konversionsflächen zuständig ist. Die städtische Gesellschaft hatte die Flächen zunächst gekauft und Teile davon unter bestimmten Vorgaben an private Wohnungsunternehmen weiterveräußert. Außer mit Evohaus seien für Franklin Verträge mit zehn weiteren Investoren unterzeichnet worden, sagt Eisenhauer. Diese teilten sich das gesamte bebaubare Areal von Franklin-Mitte unter sich auf. Geplant ist dabei ein Mix aus Eigentums- und Mietwohnungen, entstehen sollen über 2800 neue Wohneinheiten (wir berichteten). Zwei Drittel der alten Wohnblocks werden abgerissen, der Rest saniert und umgebaut. „Im Moment laufen die Vorbereitungen für die Abbrucharbeiten“, informiert Eisenhauer. Dabei werde auch geprüft, ob sich noch Schadstoffe oder Kampfmittel auf dem Gelände befinden. Zwei 250-Kilogramm-Bomben seien bereits gefunden und entschärft worden. Außerdem werden bereits Straßen aufgegraben und Leitungen für Wasser, Strom, Fernwärme sowie für Telefon und Internet verlegt. Derzeit gehe es außerdem darum, die noch zugänglichen Gebäude, die in nächster Zeit abgerissen werden sollen, auszuräumen. Die Gegenstände aus den Häusern und den Außenbereichen werden über eine Internetseite (franklin-store.com) veräußert (siehe „Zur Sache“). Rund 500 Arbeiter werden danach vor Ort beschäftigt sein, schätzt der Projektleiter. Die ungeheure Menge anfallenden Bauschutts werde so weit wie möglich für den Straßenbau aufbereitet. Wenn, wie vorgesehen, im Juni der Bebauungsplan in Kraft tritt, könnten die eigentlichen Arbeiten beginnen. Für einen möglichst reibungslosen Ablauf auf der Baustelle haben Fachleute einen detaillierten Abbruch- und Logistikplan entwickelt. „Bis Mai 2017 muss der ganze Abbruch fertig sein“, definiert Eisenhauer den zeitlichen Rahmen.

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