Kreis Germersheim Reichlich gedeckter Tisch für Insekten

Freuen sich über die prächtig gewachsenen Saatmischungen: Klaus Littig, Alissa Schick und Edgar Albrecht vom Bienenzucht- und vo
Freuen sich über die prächtig gewachsenen Saatmischungen: Klaus Littig, Alissa Schick und Edgar Albrecht vom Bienenzucht- und vom Gartenbauverein.

Honig-, Wildbienen und Hummeln leisten durch ihre Bestäubungsleistung einen unschätzbaren Beitrag für die Artenvielfalt und den Naturhaushalt. Insbesondere auch für die Obstbestäubung in den Büchelberger Streuobstwiesen. Da liegt es nahe, die Existenz dieser Insekten zu sichern und ihren Lebensraum zu optimieren.

Dies hat im Frühjahr der Obst- und Gartenbauverein Büchelberg in Kooperation mit dem Bienenzuchtverein Kandel in der Feldgemarkung realisiert. Auf etwa 1400 Quadratmetern Fläche wurde im Frühjahr im Gemarkungsbereich Gutenbrunnen der Versuch gestartet, eine Bienenweide anzulegen. Es wurde die Saatmischung „Veitshöchheimer Bienenweide“ ausgesät. Sie ist eine Zusammensetzung aus etwa 30 Prozent Kleearten, Alant, Borretsch, Kornblumen, Dill, Fenchel, Wiesenblumen und vielen weiteren Pflanzen. Zu etwa 50 Prozent bestehen die Blühflächen aus Kräutern wie Lein, Mariendistel, Ringelblume, Schafgarbe, Thymian, Nachtkerze, Natternkopf und Schwarzkümmel. Etwa 20 Prozent nehmen Sonnenblumen, Malven und Buchweizen ein. Auf einem größeren Bereich wurden auch die blaue Phacelia, Sommerraps und verschiedene Wickenarten ausgebracht: ein buntes Gemisch also aus rund 50 Pflanzenarten. So entstand eine richtige Kräuterapotheke für alle Insekten und Kleinlebewesen. Nicht zuletzt soll mit diesen Kräuterpflanzen natürlich auch ein aromatischer und gesunder Honig gewonnen werden. Zwischenzeitlich grünt und blüht es kräftig auf den drei Teilflächen, eine wahre Farbenpracht ist zu bewundern. Große Mengen an Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen und sonstigem Kleingetier geben sich derzeit den ganzen Tag über ein Stelldichein am gedeckten Tisch. „Gerade in den trachtarmen Sommerzeiten, wie dies jetzt nach der Heuernte zum Beispiel der Fall ist, ist es ein ganz wichtiger Beitrag für die Ernährung und Gesundhaltung dieser Lebewesen“, erläutert Alissa Schick, die Vorsitzende des Bienenzuchtvereins Kandel, und ist erfreut, dass sich die Bienenweide so prächtig und vielfältig entwickelt hat. Auch Edgar Albrecht, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins, ist überrascht von den vielen Pflanzenarten, die sich bereits im ersten Jahr auf den ehemaligen Ackerflächen entwickelt haben, und der Menge an Insekten, die sich auf den Flächen tummeln. „Die Arbeit hat sich gelohnt“, so Albrecht. Darauf wollen auch beide Vereine künftig aufbauen, noch weitere Flächen finden und entsprechend anlegen. Die nicht unerheblichen Kosten für die Sämereien und die Vorbereitungsarbeiten wurden diesmal von einem Büchelberger Jungimker übernommen. Private Besitzer haben die Flächen zur Verfügung gestellt. Es soll versucht werden, künftig auch öffentliche Mittel für weitere Aktionen zu generieren, da es auch ein politisch erklärtes Ziel ist, Bienen und sonstige Insekten künftig besser zu schützen und Erhaltungsmaßnahmen zu fördern.

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