Kreis Germersheim Otterbach bekommt neue Brücke

Gebaut wird eine massive Brücke, die den deutschen Verkehrssicherungsvorschriften standhalten soll.
Gebaut wird eine massive Brücke, die den deutschen Verkehrssicherungsvorschriften standhalten soll.

Gemächlich und zurzeit mit extrem wenig Wasser mäandert der Otterbach zwischen Rheinzabern und Jockgrim durch den Bienwald. Rechts und links, oberhalb der Bachniederung, verlaufen zahlreiche Waldwege. Mal breit ausgebaut, mal eher als kleine Trampelpfade, verlaufen sie weitgehend parallel zum Bachlauf, werden von Spaziergängern und Radfahrern rege genutzt. Obwohl der Bach nur wenig Wasser führt, ist sicheres und vor allen Dingen trockenes Überqueren nicht möglich.

Ganz Mutige könnten über umgestürzte und über den Bach reichende Baumstämme balancieren, was gerade Kinder immer wieder gerne ausprobieren. Bis vor drei Jahren führte ungefähr auf halber Strecke zwischen der Bahnstrecke und der Kreisstraße ein kleiner Holzsteg über den Bachlauf. Die Brücke war beliebt bei Spaziergängern und Radfahrern, der Rheinzaberner Pfälzerwaldverein führte einen seiner ausgeschilderten Wanderwege sogar über die Brücke. Doch Ende September 2015 riss das Forstamt Bienwald die Brücke ab. Vor Jahrzehnten hatte der Forst den Übergang gebaut und sich um seinen Erhalt gekümmert. Da dieser in die Jahren gekommen und marode war, wurde sein Zugang abgesperrt und schließlich der Holzsteg wegen Sicherheitsbedenken abgerissen. Ein Wiederaufbau kam für den Forst nicht in Frage, denn die Brücke habe keinen forstwirtschaftlichen Nutzen und sie als freiwilliges Angebot zu bauen ging wegen Geldknappheit nicht. Deshalb wurden verschiedene Initiativen angestoßen, die sich für den Wiederaufbau des Stegs einsetzten; das Waldstück an dem betroffenen Bachabschnitt gehört zu Jockgrimer Gemarkung. Auch auf kommunaler Ebene suchten Gremien nach einer Lösung, was sich wegen finanzieller Probleme, rechtlicher Vorgaben und Fragen zur Übernahme der Verkehrssicherheit beinahe als unmöglich darstellte. Der Landkreis Germersheim, der Forst und die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Bereich Wasserwirtschaft, bejahten jedoch wie die Bürger den Bedarf nach einer geeigneten „Querung des Otterbachs“. Nach mehreren Gesprächen fanden sie gemeinsam eine Lösung für den Wiederaufbau des Steges. Die Kosten von rund 75.000 Euro wird die SGD Süd übernehmen, sie ist zugleich Bauträgerin. Die Otterbachbrücke wird in das neu e Besucherlenkungskonzept Bienwald integriert werden, das eventuell noch im Herbst, spätestens im Frühling 2019 vorgestellt werden soll. Außerdem erweitere der Übergang den wasserwirtschaftlichen Lehrpfad im Bereich der Hochwasserrückhaltung Wörth-Jockgrim. „Der Landkreis wird die Verkehrssicherung, das Unterhalten der Brücke sowie die Haftung gegen eine Kostenerstattung durch die Verbandsgemeinde übernehmen“, ist den Planungsunterlagen der SGD Süd zu entnehmen. Der Forst habe bereits zugestimmt, sich um die Verkehrssicherung im Umfeld der Brücke zu kümmern. Genauso wie um eine neue Schautafel im Bereich der Brücke. Dort, wo die erste Brücke über den Bach führte, entsteht jetzt das neue Bauwerk. Wie bisher bleibe es Fußgängern und Radfahrern vorbehalten, erreichbar über schmale Pfade von beiden Bachufern aus. Baubeginn hätte Anfang September sein sollen, die Lieferung der Einzelteile der Systembrücke verzögert sich jedoch. Deshalb verspätete sich der Start der Bauarbeiten. Den Auftrag dafür hat die Firma Scherer Tiefbau aus Germersheim. Die Arbeiten sollen in vier Wochen abgeschlossen sein.

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