Karlsruhe Notfallübung „Heißer Fächer“

Bei Katastrophenschutz-Übungen werden verschiedene Szenarien durchgespielt. Bei „Heißer Fächer“ soll es eine Hitzeperiode sein.
Bei Katastrophenschutz-Übungen werden verschiedene Szenarien durchgespielt. Bei »Heißer Fächer« soll es eine Hitzeperiode sein.

Zumindest gedanklich soll es sehr heiß werden am kommenden Wochenende, kündigt Florian Geldner, der Leiter der Branddirektion Karlsruhe, an. Denn erstmals werden Rettungskräfte und Hilfsorganisationen in der Fächerstadt am Samstag im Rahmen einer Katastrophenschutzübung mit Namen „heißer Fächer“ üben, was bei einer Extremwetterlage womöglich auf sie zukommen könnte.

„Die Folgen des Klimawandels sind bereits jetzt zu spüren und sie werden in Zukunft sicherlich noch zunehmen“, sieht der für Katastrophenschutz zuständige Bürgermeister Klaus Stapf durchaus die Notwendigkeit, das Zusammenspiel der verschiedenen Rettungsorganisationen unter Ernstfallbedingungen zu testen. Angenommen wird, dass eine längere Hitzewelle größere Teile Mitteleuropas in Griff hat und in einigen Gebieten das Trinkwasser knapp wird und die Energieversorgung gefährdet ist. Ähnlich wie zuletzt im Juli 2010, als das Atomkraftwerk Brokdorf wegen niedriger Wasserstände seine Leistung drosseln musste und den Kraftwerken an Neckar und Rhein sogar die Abschaltung drohte. Die Temperatur des zur Kühlung benötigten Flusswassers hatte sich damals der kritischen Marke von 28 Grad genähert. Doch nicht nur bei der Energieversorgung könnten Hitze und Wassermangel gravierende Folgen haben. Die Waldbrandgefahr würde steigen, in vielen Gewässern würden größere Fischsterben drohen und vor allem die gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen darf nicht unterschätzt werden. „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich dann auch noch mehrere Szenarien überschneiden“, sieht Stapf große Aufgaben auf Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz, DLRG und Notärzte zukommen, um nur einige Bereich zu nennen. In Karlsruhe werden deshalb am Samstag gleich mehrere Szenarien parallel ablaufen. „Das Ganze wird sehr, sehr realitätsnah ablaufen“, kündigt Geldner schon mal viele Fahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn an, die durch die Stadt fahren werden. So wird angenommen, dass ein Waldbrand ausbricht, nahezu zeitgleich ereignet sich an einem Baggersee ein größerer Unfall mit mehreren Verletzten, in den Krankenhäusern sollen Menschen mit akuten Kreislaufproblemen versorgt werden und schließlich droht mit der Deutschen Flugsicherung auch noch eine „kritische Infrastruktur“ auszufallen, da dort wegen Wassermangels die Computerkühlung auszufallen droht. Die Folgen für den europäischen Flugverkehr wären drastisch. 300 Personen werden am Samstag im Einsatz sein, darunter 200 Übende. DRK, ASB, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Bundeswehr, Stadtwerke, DLRG, Polizei und weitere Hilfs- und Rettungsorganisationen werden dabei im Einsatz sein . „Wir rechnen durchaus damit, dass so etwas mal passieren kann und wollen dann vorbereitet sein“, sagt Stapf. Im Netz www.bbk.bund.de

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