Kreis Südliche Weinstraße Nicht für alle Zeit

Platz ist da: Neben der Kita Edesheim soll die Containerlösung realisiert werden.
Platz ist da: Neben der Kita Edesheim soll die Containerlösung realisiert werden.

„Wir mussten wegen der Bedarfslage schnell handeln, um die Spitze des Andrangs von Buben und Mädchen abzufedern“, sagt Herxheims Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth (CDU). Aber auch nach über vier Jahren sei klar, dass es sich nur um eine Übergangs- und nicht um eine Dauerlösung handele. Damals waren Container als Erweiterung der bestehenden Kita für eine zusätzliche Gruppe an das bestehende Gebäude angedockt worden. Ausgerüstet mit allem Drum und Dran, das auch bei einer massiven Bauweise dazugehört, haben sie bisher ihren Zweck erfüllt. Auch die Erzieher seien zufrieden mit der Lösung, die so lange Bestand haben soll, bis in Sachen Neubau entschieden sei, sagt Trauth. Und zwar an anderer Stelle, genauer gesagt bei St. Josef. Eile geboten ist auch in dem zweiten Container-Fall. Denn bis Ende des laufenden Kita-Jahres zeichnet sich in Edesheim in den „Hinterwiesen“ ab, dass 25 bis 28 Kinder, die einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Einrichtung haben, aus Platzgründen nicht aufgenommen werden können. Die Besonderheit hier: In Sachen Kindergartenbetreuung arbeiten hier Edesheim, Großfischlingen und Weyher zusammen. Die Übergangslösung mit Containerbauweise von Beginn an begleitet hat Bürgermeister Olaf Gouasé, der mit den Ortsbürgermeistern Christian Sternberger (Edesheim), Manuel Spiegel (Großfischlingen) und Andreas Möwes (Weyher) eine Vereinbarung zur Nutzung und Finanzierung ausgearbeitet hat. Auch Gouasé lässt keinen Zweifel daran, dass die Container nicht auf alle Zeit die Lösung sein sollen. „Aber wenn wir kurzfristig reagieren müssen, um dem Rechtsanspruch gerecht zu werden, dann ist das der beste Weg“, sagt der Verwaltungschef. Auf lange Sicht müsse man sich bei einem anhaltenden Trend bei den Kinderzahlen um einen Neubau bemühen. Das Raumprogramm bei Containern lasse keine Wünsche offen. Es gebe Gruppen-, Schlafräume, Toiletten und eine Heizung. Das, was nach der Energiesparverordnung angeschafft werden solle, müsse keinen Vergleich mit einem herkömmlichen Kindergarten scheuen. In Edesheim wird im Gegensatz zu Herxheim allerdings gekauft und nicht gemietet. Die betroffenen Gemeinderäte Edesheim, Großfischlingen und Weyher haben sich ohne Probleme auf einen gemeinsamen Nenner geeinigt. Wie nach den jeweiligen Sitzungen berichtet, stellt die Gemeinde Edesheim das Grundstück zur Verfügung, kauft die Container, trägt die Kosten für die Erschließung und komplette Ausstattung sowie die Kosten für die Neugestaltung des Außengeländes. Die Ortsgemeinden Großfischlingen und Weyher zahlen an Edesheim jeweils die Hälfte der Kosten, die beim Anmieten entstanden wären. Im Innenverhältnis zwischen Großfischlingen und Weyher wird die Miete nach Besuchsmonaten der jeweiligen Kinder abgerechnet. Zunächst werden die Werte des vorvergangenen Jahres als Bemessungsgrundlage genommen. Wenn die tatsächlichen Besuchsmonate feststehen, kann endgültig abgerechnet werden. Verwaltungschef Gouasé geht davon aus, dass die Ausschreibungsmodalitäten demnächst feststehen. Geregelt ist auch der Fall, dass die Räumlichkeiten oder die Ausstattung erweitert werden müssten. Die Kosten für den späteren Rückbau und Transport der Container bleiben bei der Gemeinde Edesheim hängen. Das Kreisjugendamt SÜW hat dem Vorgehen bereits seinen Segen erteilt, wie der zuständige Kreisbeigeordneten Marcus Ehrgott mitteilt.

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