Lokalsport Südpfalz Newcomer Ayaz hat die Halle hinter sich

Eren Ferhat Ayaz vom BC Kandel (links) bei seiner Premiere. In der blauen Ecke Udrilescu Lonut.
Eren Ferhat Ayaz vom BC Kandel (links) bei seiner Premiere. In der blauen Ecke Udrilescu Lonut.

«KANDEL.»Bei der Gala des Boxclubs Kandel ist am Samstagabend viel geboten. Rund 400 Zuschauer finden den Weg in die Bienwaldhalle, wo einige Amateure ihre Boxpremiere feiern. Elf Kämpfe wird es geben.

Seit gut zehn Jahren organisiert der BC Kandel seine Box-Gala. „Die Veranstaltung ist über die letzten Jahre gut gewachsen und hat sich rumgesprochen“, zeigt sich Uwe Klippel, der Vorsitzende des Clubs, zufrieden. Auch diesmal konnte er zahlreiche Vereine für die Gala gewinnen, er organisiert sie per Mail. Neben dem ASV Landau und dem AV 03 Speyer sind der Boxring Knielingen, 1. BC Frankenthal, PSV Karlsruhe, BAC Hockenheim, SG Dietzenbach und sogar BAC Bischwiller aus dem Elsass vertreten. Der stellt mit Maxime Lux auch den schwersten der 22 Kämpfer, die sich bis spät in den Abend im Ring gegenüberstehen. Seinen Superschwergewichtskampf der Männer gegen Felix Schroer vom ASV Landau kann Lux mit einem klaren K. o. für sich entscheiden. Der Franzose hat 26 Kilogramm mehr auf den Rippen als der Gegner und einen kraftvollen Schlag mit der rechten Hand, der Linksausleger Schroer arge Probleme bereitet. Der Ringrichter zählt den Landauer dreimal an. Für Lux ist es der dritte Sieg im dritten Kampf, Schroer ist nach drei Box-Auftritten noch sieglos. Für den Kandeler Eren Ferhat Ayaz ist Premiere im Ring. Eigentlich spielt der 14-Jährige beim FC Bienwald Kandel Fußball in der C-Jugend. Durch einen Trainer kam er zum Boxen, nutzt das gerne zur Selbstverteidigung und als Konditionstraining. „Mein Trainer hat gesagt, dass ich bereit bin für den ersten Kampf“, sagt Ayaz, der vor etwas mehr als zwei Jahren mit dem Boxen in Kandel angefangen hat. Auch für seinen Gegner Udrilescu Lonut von der SG Dietzenbach ist es der erste Kampf. Nach dem „Box“-Signal des Ringrichters geht Ayaz auch gleich drauf, er hat die ganze Halle hinter sich. Aus einer Ecke wird er frenetisch angefeuert. „Alles Familie und Freunde von mir“, sagt er nach dem Kampf. Etwa 40 Fans seien wegen ihm in die Bienwaldhalle gekommen. Mit so einer Unterstützung kann es ja kaum anders ablaufen: Ayaz gewinnt seine Premiere. „Ich habe mir da schon Gedanken gemacht und wollte gleich attackieren. Aber in der letzten Runde war ich dann schon ein bisschen K. o.“, sagt Ayaz mit einem Schmunzeln. Jetzt geht Fußball wieder vor. Für den ASV Landau gehen Albert Sungarov und sein drei Jahre älterer Bruder Wishan in den Ring. Bei den 15 aktiven Boxern des ASV sind vier Sungarovs vertreten, Amilchan ist der jüngste, Ansor der älteste. Wishan hat mit seinem Gegner Ferhad Barmani vom AV 03 Speyer keine Probleme, kämpft gut und hat vor allem in der dritten Runde die Oberhand. Der 14-Jährige Albert hadert mit der Entscheidung der Richter und auch seine Trainer schütteln nach seinem verlorenen Kampf mit Mossafer Nejad von der SG Dietzenbach ungläubig mit dem Kopf. Vom Veranstalter wird er einen Pokal bekommen: „Sie haben gesagt, dass ich den Sieg verdient habe.“ Gerade in der zweiten Runde hatte er den Gegner oft in die Ecke drängen und gute Treffer landen können. Für das Fliegengewicht, das Ausdauer noch zu seinen Schwächen zählt, aber Beweglichkeit und Ausweichen zu seinen Stärken, war es der vierte Kampf. Sein Bruder Wishan hat nach seinem Auftritt schon 29. Rüdiger Heintz aus Neupotz, außerhalb des Rings Professor an der DHBW Mannheim für Elektrotechnik, wird in der Pause nochmals für sein Engagement im Verein geehrt. Er kümmert sich um die Boxer des BC Kandel, der sechs aktive und wesentlich mehr Fitnessboxer beheimatet. Drei Trainer hat der Verein eigens für seine Wettkampf-Boxer. Zweimal die Woche wird trainiert, zusätzlich gibt es ein Fitnesstraining. Heintz’ Resumée: „Drei klare Siege, eine Niederlage – ich bin zufrieden.“

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