Kreis Germersheim Mit oder ohne Goldberghalle planen

Ein mögliches Dilemma hat Frank Leibeck (SPD), Verbandsbürgermeister Lingenfeld, bei der Auftragsvergabe für die Heizungsanlage „Nahwärmekonzept Lingenfeld“ im Verbandsgemeinderat skizziert. Die Ungewissheit über die Zukunft der Goldberghalle (wir berichteten gestern) könnte Einfluss auf die Dimensionierung der Anlage haben.

Der Landkreis Germersheim mit 41 Prozent für die Realschule plus, die Verbandsgemeinde mit 42 Prozent für die Grundschule und das Hallenbad sowie die Ortsgemeinde mit 17 Prozent für die Goldberghalle sollen sich entsprechend der Heizleistung die Kosten für die Anlage teilen. Wobei die Verbandsgemeinde für ihren Part laut Leibeck einen Zuschuss von 90 Prozent erhält. 2016, als die Pfalzwerke den Planungsauftrag erhielten, wurden die Kosten für die Anlage auf 697.000 Euro geschätzt. Zwischenzeitlich wurden Optimierungspotenziale in der Goldberghalle identifiziert, sodass die Kostenschätzung für die Ausschreibung im Januar 2018 auf 595.000 Euro gesenkt wurde. Wird die Halle nicht mehr wie vorher in Betrieb genommen, könnte auch der Energiebedarf sinken. Nach der Submission betragen die Gesamtkosten der günstigsten Bieter für fünf einzelne Gewerke 757.000 Euro. Leibeck brachte in der Hoffnung auf neue Erkenntnisse zur Goldberghalle eine Vertagung der Entscheidung über die Heizungsanlage um 14 Tage in die Diskussion ein. Er machte deutlich, dass bei der Heizung für die Schulen Handlungsbedarf vorhanden sei, „weil diese den nächsten Winter nicht überstehen wird“. Lingenfelds Ortsbürgermeister Erwin Leuthner (CDU) fand den Vorschlag zwar grundsätzlich sinnvoll. Ob man aber bis dahin beim Thema Goldberghalle weitergekommen sei, war für ihn fraglich. Zudem werde man, falls die Halle weiterbetrieben werde, eine vielleicht auf zehn Prozent reduzierte Heizleistung benötigen. „Der Handlungsdruck besteht, wir können nicht mehr viel länger warten und wir haben nicht viele Alternativen“, gab Stefan Becker (CDU) zu bedenken. Vor dem Hintergrund des Zeitdrucks und der Ungewissheit über die Zukunft der Goldberghalle entschied sich der Rat, die Aufträge bei einigen Enthaltungen für 757.000 Euro zu vergeben.

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