Lokalsport Südpfalz Mit der Magie für die Weltreiterspiele

Chiara Congia (Mitte) mit (von links) Justin van Gerven, Torben Jacobs, Jana Zelesny, Corinna Knauf und Thomas Brüsewitz sind da
Chiara Congia (Mitte) mit (von links) Justin van Gerven, Torben Jacobs, Jana Zelesny, Corinna Knauf und Thomas Brüsewitz sind das Team Norka.

«OFFENBACH.» Das CVI Krumke ist neben dem Chio Aachen das einzige internationale Drei-Sterne-Voltigierturnier in Deutschland. Auf Aachen freut sich die 20-jährige Chiara Congia aus Offenbach, die in Köln lebt und studiert. Mitte Juli wird ihr Team wieder verzaubern. Im Einzel hat Congia die Quali verpasst. Sie lächelt ihren Patzer charmant klein.

Im Einzel voltigiert Congia in einem hellen Kostüm, sie interpretiert das Märchen Sterntaler: Ein Waisenkind verschenkt alles, was es bei sich hat. Da fallen die Sterne als Silbertaler vom Nachthimmel ... Mit der Pflicht auf ihrem Eldorado ist sie sehr zufrieden, 8,175 Punkte, Platz vier. In der Technik verliert sie bei einer Drehung im Liegen einen Moment die Orientierung und rutscht ab. 7,051 Punkte, Congia fällt auf den sechsten Platz zurück. Nach der Kür liegt sie auf Platz fünf. „Das finde ich eigentlich richtig gut bei dem Starterfeld gegen die Elite Deutschlands“, sagt sie. Auf dem Podest: Kristina Boe, die Europameisterin, Janika Derks und Corinna Knauf. Knauf ist ihre Mitstreiterin in der Gruppe. Der Franzose Nicolas Andréani, Weltmeister von 2012, hat diese vorbereitet. Thema: Magie. „Die Unfassbaren – Now you see me“, ein Thriller, ist die Vorlage. Vier Zauberkünstler werden zusammengebracht, um in Las Vegas als „Die vier Reiter“ aufzutreten – und auf magische Weise eine Bank zu überfallen. Zuerst steht die Pflicht an. Jeder der sechsköpfigen Gruppe hat eine Minute. Team Norka geht in Führung. In der ersten Kür, vier Minuten, höchstens drei Voltigierer zusammen auf dem Pferd, hat Fredenbeck leicht die Nase vorn. Die Führung gibt Congias Team aber nicht ab. Die zweite Freestyle entscheidet es für sich und ist Gesamtsieger. Mit einer Gesamtwertung von 8,679 Punkten liegen die Europameister nach drei Umläufen auf Danny Boy und longiert von Patric Looser vorn, sichern sich nach dem Triumph in Ermelo den zweiten internationalen Sieg in dieser Saison und sind später stolz, erleichtert und glücklich, in den USA die deutschen Farben vertreten zu dürfen. „Jeder hat ein bisschen seine eigene Rolle“, erzählt Congia über die Gruppenkür. Im vierten Semester studiert sie Psychologie, sie wohnt in Köln in einer Drei-Mädels-WG. Ende Juli enden die Vorlesungen. Was macht die 20-Jährige in den Semesterferien? „Trainieren“, sagt sie – und lächelt.

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