Lokalsport Südpfalz Löhmannsröbens Wutrede und unverhoffte Logen-Plätze

Horst Schömbs, Dieter Hahn, Harald Layenberger und Paul Wüst (von links) mit FCK-Fans in Roschbach.
Horst Schömbs, Dieter Hahn, Harald Layenberger und Paul Wüst (von links) mit FCK-Fans in Roschbach.

«ROSCHBACH.» „Ich bin als Fan hier, nicht als Sponsor“, sagte Harald Layenberger, Hauptsponsor des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern. Er war am Montagabend zu Gast beim Treffen der Fanregion Südpfalz im Roschbacher Sportheim. Und hatte gleich mal eine Überraschung parat.

Zwei neue Fanclubs wurden von Dieter Hahn, dem Vorsitzenden der Fanregion, willkommen geheißen: die Deiwelskinner Bad Bergzabern und die Roschbacher Kuckucksdeiwel, die beide in diesem Jahr gegründet wurden. „Wie viele Mitglieder habt ihr denn?“, fragte Layenberger, der aus Kaiserslautern kommende Gründer und geschäftsführende Gesellschafter der Layenberger Nutrition Group GmbH, die diätetische Lebensmittel vertreibt. „18“, lautete prompt die Antwort im gut gefüllten Sportheim. Wieder waren Vertreter von allen möglichen Fanclubs der Südpfalz gekommen. Der neue Sponsor zögerte nicht lange: „Na, dann würde ich sagen, die 18 sind gegen Cottbus bei mir in der Loge.“ Er sei ein „kritischer Fan“, der nicht viel halte von Pressekonferenzen mit Spielbesprechungen und Analysen, die man in Sportsendungen „25-mal“ serviert bekomme. „Wir reden zu wenig miteinander. Das will ich auch in meiner „Layenberger Nachspielzeit“ im Stadion haben: Ich will wissen, wer der Mensch hinter der Person ist, wie er zur Pfalz steht“, sagte der Unternehmer. „Wir wollen doch gemeinsam wieder hoch.“ In der Fragerunde mit den FCK-Fans äußerte er sich auch zum Thema Jan Löhmannsröben. Der FCK-Spieler hatte mit seiner Wutrede nach dem Spiel beim FSV Zwickau (Stichwort Cornflakes zählen) für eine bundesweite Fan-Aktion gesorgt. Hunderte Cornflakes-Packungen wurden zum DFB nach Frankfurt geschickt. „Er hätte auch Protein-Crispies sagen können“, sagte Layenberger mit einem Schmunzler. Seiner Meinung nach hätte Löhmannsröben keine Strafe bekommen sollen. „Man will doch die Emotionen. Ich habe mir zwar sagen lassen, dass Eiermaler ein Schimpfwort im Osten ist, für mich ist das keins. Ich fand’s lustig.“ Löhmannsröben hatte den Unparteiischen im Anschluss unter anderem empfohlen, er solle „Cornflakes zählen gehen“ oder „Eier bemalen“. Der Kontrollausschuss des DFB sanktionierte dies mit einer geringen Geldstrafe. Mit in der Runde in Roschbach waren Aufsichtsratsmitglied Paul Wüst, Stadionsprecher Horst Schömbs und der stellvertretende Fanbeauftragte Guido Marklofsky. Schömbs wurde nach der sportlichen Situation beim FCK gefragt. „In dieser Saison wurde alles getan, dass wieder Optimismus aufkommt“, sagte er. „Jetzt würde ich gerne mal sehen, dass wir die Glücklichen in der Nachspielzeit sind und gewinnen.“ Er glaube weiterhin an den Trainer Michael Frontzeck: „Er passt mit seiner Art eigentlich gar nicht in das Business. Er ist ein feiner Typ.“ Auch Wüst zeigte sich äußert zuversichtlich, was die sportliche Situation des FCK angeht. Sportvorstand Martin Bader sei „einer der besten im deutschen Fußball“. Ein zweites Jahr 3. Liga solle kein Horrorszenario für den FCK sein, waren sich die Anwesenden sicher. „Wir müssen Mittel für den FCK generieren“, sagte Wüst, der jede Nacht von einem Milliardär träume, der den FCK liebe und wieder hochbringen wolle. Mit Investoren sei das aber so eine Sache. „Das ist ein ganz schwieriges Thema, aber es tut sich was an dieser Front. Es gibt aber noch nichts Unterschriftreifes in der Schublade“, so Wüst. Juristische und haftungsrelevante Dinge würden den Prozess verzögern, im Großen und Ganzen sei man aber zuversichtlich. „Solche Termine machen den FCK einfach aus“, sagte Hahn. „Beim nächsten Treffen haben wir hoffentlich schon wieder eine sportlich rosigere Situation.“

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