Landau Landau: Wickert einigt sich mit Nachbarn

Die Wickert-Zufahrt von der Wollmesheimer Höhe soll künftig alleinige Zufahrt auch für den Mitarbeiterverkehr sein.
Die Wickert-Zufahrt von der Wollmesheimer Höhe soll künftig alleinige Zufahrt auch für den Mitarbeiterverkehr sein.

Der Konflikt um die Erweiterung von Produktionshallen beim Maschinenbauunternehmen Wickert scheint beigelegt. Das Unternehmen kommt den Anwohnern der Rappoltsweilerstraße entgegen: Das Werksgelände soll nur noch von der Wollmesheimer Straße angefahren werden.

Der Bauausschuss wird sich am Dienstag zum dritten Mal mit der geplanten Betriebserweiterung auf der Wollmesheimer Höhe befassen. Diesmal könnte es klappen. Wie berichtet, sollen dort zwei große, 2008 errichtete und auch damals schon umstrittene Hallen und ein sie verbindender Zwischenbau auf etwa 90 Meter verlängert werden. Für dieses Vorhaben braucht der Bauherr eine Befreiung vom Bebauungsplan. Gegen diese Pläne hatte sich im Wohngebiet Rappoltsweilerstraße, dass sich unmittelbar nördlich an das Betriebsgelände anschließt, aber deutlich tiefer liegt, eine Bürgerinitiative formiert. Diese hat Vorbehalte gegen den großen und rund 18 Meter hohen Gebäuderiegel der Hallen und dessen Schattenwurf geäußert, aber auch deutliche Kritik am Verkehr formuliert, der durch das im Schichtbetrieb produzierende Unternehmen ausgelöst wird. Der Grund: Es gibt eine rückwärtige Zufahrt zum Werk und zu zahlreichen Mitarbeiterparkplätzen, die nur von der schmalen Wohnstraße Rappoltsweilerstraße aus erreichbar ist. Der frühmorgendliche Verkehr zu Schichtbeginn sorgte ebenso für Verdruss wie die im Wohngebiet geparkten Autos der Firmenmitarbeiter, die auf dem Gelände nicht unterkamen.

Vereinbarung mit elf Punkten

Beim Punkt Verkehr ist das Unternehmen nun den Nachbarn entgegengekommen. Es hat in einer elf Punkte umfassenden Vereinbarung zugesichert, seine Mitarbeiterparkplätze neu anzuordnen und diese nur noch über die bestehende Firmenzufahrt an der Wollmesheimer Straße anfahren zu lassen. Diese Parkplätze sollen mindestens 27 Meter Abstand zur Wohnbebauung halten, die zudem mittels eines drei Meter hohen Walls vor Lärm geschützt werden soll. Die rückwärtige Zufahrt wird demnach nur noch als Feuerwehrzufahrt und für Wartungsarbeiten genutzt. Nach Einschätzung von Baudezernent Maximilian Ingenthron sind die „verhärteten Fronten aufgeweicht“. Der gefundene Kompromiss gebe dem Unternehmen eine Entwicklungsperspektive und entlaste die Nachbarn von Verkehr. Er sei allen Beteiligten dafür sehr dankbar. Nach Ingenthrons Angaben haben Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Wirtschaftsförderer Martin Messemer und die Bauverwaltung mitgeholfen, zu einer Lösung zu kommen. Nach Angaben von Bauamtsleiter Christoph Kamplade kann die bestehende Werkszufahrt von der Wollmesheimer Straße genutzt werden. Eine weitere Zufahrt, die vom Landesbetrieb Mobilität abgelehnt wurde, sei nicht mehr erforderlich. Möglich sei das nur, weil Unternehmer Hans-Joachim Wickert eine neue Straße über sein angrenzendes Privatgrundstück bauen werde.

Info

  • Der Bauausschuss befasst sich am Dienstag ab 17 Uhr mit diesem und vielen weiteren Themen.
  • Die Bürgerinitiative informiert über ihre Sicht der Dinge unter www.kein-wickert-xxl.de. Der Kompromiss war dort bis gestern noch nicht erwähnt.
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