Landau Landau: Aus Pferdestall wird Kita

Die Kinder aus drei Kitas haben fleißig gesungen und geschippt.
Die Kinder aus drei Kitas haben fleißig gesungen und geschippt.

Das Gebäudemanagement baut einen ehemaligen Pferdestall im Wohnpark am Ebenberg zur Kita am Park um.

„Wer will fleißige Handwerker seh’n, der muß zu uns Kindern geh’n.“ Dieses Lied hat am Freitag eine große Kinderschar aus den kommunalen Kindertagesstätten „Wilde 13“, „Villa Mahla“ und „Stadtpiraten“ in einem alten Stallgebäude im Wohnpark am Ebenberg angestimmt. Dort entsteht innerhalb der nächsten zwölf Monate für rund 1,9 Millionen Euro (ohne Ausstattung) die vierte kommunale Kita in Landau. Die mit Warnwesten, Helmen, Spaten und Schubkarren ausgestatteten Kleinen fackelten nach dem Singen nicht lange und füllten ein Loch im Boden wieder auf, wo Statiker zuvor ein altes Fundament zu Prüfzwecken freigelegt hatten. Dies sei der letzte Spatenstich im Jahr der Spatenstiche, sagte Oberbürgermeister Thomas Hirsch im denkmalgeschützten Gebäude 006 an der Otto-Kießling-Straße 3, in dem einst die französischen Soldaten ihre Pferde stehen hatten. Davon zeugen noch die Futterraufen an den Wänden und die Eisenringe zum Anbinden der Tiere. Davon zeugt aber auch das starke Gefälle im Boden, das über die gesamte Gebäudelänge fast einen Meter Höhendifferenz ausmacht, wie Architekt Dirk Lampe vom Landauer Büro Lampe 4 erläuterte. So konnte früher der Urin ablaufen und der Mist leichter zum Ausgang geschoben werden. Die Kita sei ein Beitrag dazu, das Wachstum der Stadt positiv zu gestalten und die soziale Infrastruktur auszubauen, sagte der Oberbürgermeister. Es gehe darum, die familienfreundliche Stadt weiterzuentwickeln und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzutreiben. Inzwischen seien die mehr als 30 Kindertagesstätten in Landau allesamt fitgemacht für die Aufnahme von Kindern unter drei Jahren. Für diese Altersgruppe werden Schlafräume benötigt. Bauherr der Kita ist das Gebäudemanagement Landau (GML). Werkleiter Michael Götz sagte, dass das GML mit dem Projekt eine Ehrenrunde gedreht habe, weil es zunächst nur drei Gruppen geplant habe. Jugendamtsleiter Claus Eisenstein habe dann jedoch Bedarf für eine vierte Gruppe angemeldet (wir berichteten). Daher muss auch das Dachgeschoss genutzt werden. Der aus gelben und roten Ziegeln gemauerte Stall ist etwa 60 Meter lang, zwölf Meter breit und zehn Meter hoch. Gusseiserne Säulen stützen die Decke. Sie werden ebenso erhalten wie Teile der Stallausstattung, sagte Architekt Lampe. Die Denkmalpflege hat zugestimmt, dass zwei vorhandene große Tore nach Westen, auf das Freigelände der künftigen Kita, durch Glasloggien ersetzt und zwei weitere solcher Tore in die Wand gebrochen werden dürfen. So bekommt jeder Gruppenraum seinen Ausgang zum 1200 Quadratmeter großen Garten und viel Licht. Auf der Ostseite werden Schlaf- und Wickelräume eingebaut, Personalräume, Nebenräume und Haustechnik kommen in den Speicher. Im Norden wird es einen Mehrzweckraum geben, und im Süden wird der Haupteingang liegen. Er mündet in den Gebäudedurchbruch zur Siebenpfeiffer-Allee. Nach Angaben von Götz bekommt der Bau dreifach verglaste Holzsprossenfenster, eine innenliegende Dämmung aus Holzwolle und eine Wandheizung. Weil die alte Kappendecke hallt, kommen Akustikdecken und schallschluckende Segel hinein, sagte Lampe.

So soll die Gartenseite der Kindertagesstätte aussehen. Anstelle der Eisentore werden Glasloggien gebaut.
So soll die Gartenseite der Kindertagesstätte aussehen. Anstelle der Eisentore werden Glasloggien gebaut.
Hier standen die Pferde.
Hier standen die Pferde.
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