Landau Landau: AfD verteidigt Fake-Foto

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Der umstrittene Post von der Facebookseite der AfD Landau-SÜW.

Die AfD Landau-Südliche Weinstraße ist bereits am vergangenen Freitag mit einem Facebook-Post angeeckt. Mehrere Medien, darunter die „Berliner Zeitung“, warfen ihr vor, mit einem Foto gegen Ausländer zu hetzen. Auf Nachfrage der RHEINPFALZ hat sich die AfD nun geäußert: Sie habe mit einem Symbolbild auf Probleme aufmerksam machen wollen.

Der Kreisverband hatte auf seiner Facebook-Seite ein Foto veröffentlicht, das einen grimmig aussehenden Mann, offenbar mit Migrationshintergrund, zeigt, der sich in Bomberjacke und mit Kalaschnikow-Tätowierung am Hals drohend vor dem Polizeibeamten eines Sondereinsatzkommandos in voller Schutzausrüstung aufbaut. Dazu gab es nur einen sehr knappen Text: „Die Situation Deutschlands an diesem Foto erklärt ...“, gefolgt von einem traurigen Smiley.

Foto stammt von Netflix-Serie

Es dauerte allerdings gar nicht lange, dass die Veröffentlichung wieder gelöscht wurde. Etliche Facebook-Nutzer hatten das Foto erkannt: Es stammt aus einer Netflix-Krimi-Serie mit dem Namen „Dogs of Berlin“, in der zwei Kommissare nach dem Mord an einem deutsch-türkischen Fußballprofi unter anderem in einem türkischen Familienclan und in der Neonazi-Szene ermitteln. Kurz: Das Bild zeigt Schauspieler, keine echte Szene. Der Spott ließ daher auch nicht lange auf sich warten. Die Einschätzungen reichten von „AfD blamiert sich ...“ („Hamburger Morgenpost“) bis „AfD hetzt“ („Märkische Allgemeine“ und „Tagesschau.de“).

AfD weist Vorwurf zurück

Der AfD-Kreisverband hat auf Anfrage bestätigt, ein Foto des Schauspielers Imad Mardnli bei Dreharbeiten für die Netflix-Serie verwendet zu haben, weist aber den Vorwurf zurück, mit diesem Post gegen Migranten oder Flüchtlinge gehetzt zu haben. „Wir haben nie behauptet, dass das Bild eine tatsächliche Gegebenheit darstellt, sondern es als Symbolbild verstanden (...), das die Situation in deutschen Großstädten verdeutlicht, denen sich Polizeibeamte alltäglich ausgesetzt sehen“, schreibt der AfD-Kreisvorsitzende Eugen Ziegler in einer Stellungnahme. „Mit dem Post wollten wir eine Diskussion anregen und den Fokus auf ein Problem lenken, das in deutschen Großstädten überhand nimmt: Organisierte Kriminalität.“ Das sei offensichtlich gelungen, schreibt Ziegler und freut sich über die Reaktion in diversen Medien. Die Netflix-Serie, die gleiches thematisiere, sei durch das Medienecho in aller Munde. Mehr noch: Die AfD habe mehrere Anträge auf Mitgliedschaft erhalten. Netflix war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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