Kreis Südliche Weinstraße Lagerfeuer-Flair mit Tradition

91-86331205.jpg

Lagerleiter Hermann Krieg blickt mit nicht geringem Stolz auf ein halbes Jahrhundert frohes Lagertreiben zurück. Dessen Ablauf hat er maßgebend geprägt. Eigentlich habe alles schon früher angefangen, erzählt Krieg. Die Idee dazu hatte sein Vater, Hermann Krieg sen. Der damalige Leiter der Leichtathletik-Abteilung im TSV organisierte 1964 ein Zeltlagerwochenende auf dem Obstgrundstück eines Freundes in Waldfischbach. Fortbewegungs- und Transportmittel war das Fahrrad. Auf Anhieb ließen sich 25 Jugendliche davon begeistern. Von Karl Rahm, damals Oberrevierförster im Annweilerer Bürgerwald, kam der Vorschlag, das Zeltlager künftig beim Forsthaus stattfinden zu lassen und nicht nur für drei Tage, sondern gleich zwei Wochen lang. So geschah es 1966 und so blieb es bis heute. Sohn Hermann war von Anfang an dabei. Er erinnert sich noch gut, wie die zwölf Zelte für 20 Kinder und fünf Betreuer in großem Rund um die Feuerstelle aufgebaut waren und in der idyllischen Waldlandschaft unbeschwertes Lagerleben verhießen. Versorgen musste man sich selbst. Mutter Dina Krieg fungierte als Küchenchefin. Gekocht wurde zünftig über offenem Feuer oder auf einem alten, holzbefeuerten Herd. Zum Waschen genügte allen der Laufbrunnen am Forsthaus. Von Jahr zu Jahr stieg die Teilnehmerzahl, damit aber auch der Aufwand für die Betreuer. Vor allem drückte das Problem, die Verpflegung aufzubewahren. Stadtbürgermeister Theo Leyendecker brachte damals die Kriegs auf den Gedanken, ein Holzhaus zu errichten und bot ihnen dazu städtischen Grund am Rand der Zeltwiese an. Ein nicht mehr benötigtes Waldblockhaus im Eußerthaler Wald stand zur Verfügung. Es wurde abgerissen, herbeigeschafft und mit vielen freiwilligen Händen wieder aufgebaut. Für das Zeltlager 1971 konnten bereits die unteren Räume benutzt werden. Mittlerweile verfügt das vergrößerte Blockhaus über eine Küche, ein Kühlhaus, über Waschräume, Toiletten, eine Werkstatt, einen Lagerschuppen und unterm Dach 30 Schlafgelegenheiten. Seit 1976 ist Hermann Krieg jun. gemeinsam mit Ehefrau Helge der Lagerboss. Unter seiner Regie läuft das tägliche Pflichtprogramm ab: 8 Uhr Wecken, Körperpflege, gemeinsame Gymnastik. Nach dem Frühstück Zelt aufräumen, Zeltplatz säubern. Dann geht’s zur morgendlichen Waldwanderung. Gegessen wird an Tischen und Bänken unterm Hausdach. Nach dem Mittagessen herrscht bis 15 Uhr Ruhe. Die Nachmittage füllen Sport und Spiel aus. Die Abende sind mit Singen, Spielen und Tanzen am Lagerfeuer gefüllt. Es läuft auch ein festes Kulturprogramm ab. Förster und andere Experten geben Einblicke in Waldwirtschaft, Tier- und Pflanzenwelt des Waldes, informieren auch etwa über Zahnhygiene oder rechtliche Fragen. Beliebt geworden ist die Nachtwanderung zum Luitpoldsturm. Meist kommen auch Vertreter der Politik vorbei, Bürgermeister und die Landrätin, und bringen kleine Geschenke mit. Der frühere Ministerpräsident Kurt Beck war auch schon zu Besuch da. Termin Die Jubiläumsfeier ist am Samstag, 23. Juli, ab 17.30 Uhr. An Prominenz angemeldet haben sich unter anderen der Vorsitzende der Sportjugend Pfalz, Stefan Leim, und der Vorsitzende des Pfälzer Turnerbunds, Walter Benz. Die Zufahrtstraße ist wieder befahrbar gemacht. |ppo DOPPELTERZEILENUMBRUCH

91-86331206.jpg
Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x