Kreis Germersheim Längere Betreuung kostet mehr

Raser in der Verbandsgemeinde Kandel könnten bald häufiger erwischt werden. Im Verbund mit den Verbandsgemeinden Hagenbach und Wörth will Kandel Geschwindigkeitskontrollen bald selbst in die Hand nehmen. Zudem beschloss der Verbandsgemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag die Ausweitung der Betreuenden Grundschulen in Kandel, Minfeld und Freckenfeld.

In der Ludwig-Riedinger-Gesamtschule ist eine Erweiterung der Betreuenden Grundschule notwendig, weil es bei bisher 56 Kindern noch 24 Neuanmeldungen im Schülerhort gab. 20 Kindern musste dort abgesagt werden. Zwar wäre es möglich, eine neue Gruppe zu den drei vorhandenen einzurichten. Allerdings werden neue Gruppen nicht mehr bezuschusst und die Stadt Kandel als Träger möchte die Kosten nicht alleine tragen, erklärte Verbandsbürgermeister Volker Poß (SPD). In Kandel gibt es eine Zusage an die Eltern, dass ihre Kinder auf die Ganztagsschule gehen können. „Bei den meisten Eltern fand das aber keine große Gegenliebe, so Poß, der gleich den Grund erklärte: „Der Schülerhort ist freiwillig, die Ganztagsschule ist Pflicht. Die Eltern wollen aber mehr Flexibilität“. Um den Bedarf der Eltern an Kinderbetreuung zu ermitteln, wurden 360 Fragebögen an sie verschickt. 186 kamen zurück, ein recht hoher Wert, so Poß. Nach den Ergebnissen der Umfrage muss nun die Betreuende Grundschule in Kandel um eine zweite Gruppe erweitert werden. Zudem wird die mögliche Betreuungszeit von 7 bis 15 Uhr erweitert (bisher 14 Uhr). Ein Mittagessen wird angeboten. Da nur wenige Eltern eine Betreuung bis 15 Uhr benötigen, wird im nächsten Schuljahr geschaut, wie diese Zeiten angenommen werden. Für die Erweiterung wird aber der Beitrag von 45 auf 55 Euro angehoben. In Minfeld besuchen zurzeit 22 Kinder die Betreuende Grundschule (montags bis freitags von 12 Uhr bis 16 Uhr). Hier besteht laut Umfrage ein Bedarf an Frühbetreuung von 7 bis 8 Uhr. Zudem muss eine zweite Gruppe eingerichtet werden, da es 36 Anmeldungen gibt. Der Elternbeitrag wird dafür von 55 auf 70 Euro angehoben. Auch die Betreuende Grundschule in Freckenfeld muss ausgeweitet werden, da der Schülerhort geschlossen wird. Der Kindergarten braucht die Räume. Bisher waren in der Betreuenden Grundschule elf Kinder. In Zukunft werden es 23 sein (7 Uhr bis 8 Uhr und 12 Uhr bis 16 Uhr). Da die Zeiten nicht ausgeweitet werden, bleiben die Kosten für die Eltern gleich (70 Euro im Monat). Zwei Ferienmonate sind in allen Schulen beitragsfrei. Zudem verlängerte der Rat die naturkundlichen Projekte an den Grundschulen Freckenfeld, Kandel und Minfeld um ein weiteres Jahr. Leder und Holz werde dort bearbeitet, Haferflocken selbst hergestellt, Apfelmus gekocht und vieles mehr, was in normalen Haushalten nicht mehr gemacht werde, so Poß, der das ein „sinnvolles und wertvolles Angebot außerhalb der Lehrpläne“ nannte. Die Zukunftsinitiative „Starke Kommunen–Starkes Land“ geht in die zweite Runde. Die Stadt Wörth und die beiden Verbandsgemeinden Hagenbach und Kandel sind vom Land als Modellraum „Süd“ ausgewählt worden, um die bereits vorhandenen Kooperationspotenziale weiter auszubauen (siehe weiteren Bericht). Gemeinsam soll zukünftig die kommunale Geschwindigkeitsüberwachung eingeführt werden. Wörth würde da gerne die Federführung übernehmen, erklärte Poß. Vorrangiges Ziel der Geschwindigkeitsüberwachung ist laut Poß die Verkehrsunfallprävention. Daneben sollen die Verkehrsteilnehmer zu verkehrsgerechtem und rücksichtsvollem Verhalten erzogen werden . Zudem informierte Poß, dass die Sanierungsarbeiten in der Freckenfelder Grundschule nach einer ersten Begutachtung der Architekten deutlich umfangreicher ausfallen müssen als bisher geplant. Außerdem wurde der Architekturwettbewerb für die Mensa der Luwig-Riedinger-Schule jetzt beauftragt. Läuft alles nach Plan, sollen die Preisträger im November gekürt werden.

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