Kultur Südpfalz Kulturnotizen: Mittelalterliche Handschrift im Original zu sehen

Die umfangreiche Ausstellung „Dia-Logos – Ramon Llull & die Kunst des Kombinierens“ des Karlsruher ZKM (ausführliche Besprechung im Kulturteil) bietet einen sehr vielseitigen Zugang zum Werk des Philosophen und Theologen, das Auswirkungen bis in die heutige Kunst und Medientheorie hat. Am Eröffnungswochenende haben die Besucher zudem Gelegenheit, eine der Preziosen der Ausstellung im Original zu sehen: Zu den Prunkstücken der von Amador Vega, Peter Weibel und Siegfried Zielinski kuratierten Schau gehört die aus der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe – die noch weitere 15 Objekte beisteuert – stammende Handschrift „Breviculum ex artibus Raimundi Lulli electum“, die, wie die Direktorin der Landesbibliothek Julia Freifrau Hiller von Gaertringen erläutert, infolge konservatorischer Bedenken nur am Eröffnungswochenende im Original, danach als Faksimile zu sehen sein wird. Die wertvolle Handschrift entstand zwischen 1321 und 1329 in Nordfrankreich und schildert Leben und Werk des Philosophen in einer allgemeinverständlichen Darstellung seines Schüler Thomas Le Myésier, die dieser kurz nach dem Tod von Ramon Llull anfertigte. Dem Text vorangestellt sind zwölf Miniaturen, die das Leben und Werk des katalanischen Philosophen illustrieren. Neben der berühmten Handschrift „Breviculum ex artibus Raimundi Lulli electum“ verfügt die Landesbibliothek noch über rund 30 Frühdrucke Llulls, von denen das ZKM ebenfalls einige zeigt. Die Ausstellung „Dia-Logos – Ramon Llull & die Kunst des Kombinierens“ ist an diesem Wochenende im ZKM am Samstag von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr zu sehen. Heute um 19 Uhr ist in der Kleinen Kirche in der Nähe des Marklatzes ein Benefizkonzert zugunsten der neuen Orgel für die Kleine Kirche mit Werken von Robert und Clara Schumann, Johannes Brahms und Leon Tscholl. Ausführende sind Elena La-Deur, Querflöte, Jasmin Blomenkamp, Violoncello, Yannick Hofmann, Bassbariton, und Leon Tscholl, Klavier. Von Robert Schumann erklingt die „Dichterliebe“. Und von Brahms steht der erste Satz des Klaviertrios in H-Dur (op. 8) auf dem Programm. Eine Besonderheit ist die Uraufführung der „Schumannlieder“, für die Leon Tscholl Texte des jungen Robert Schumann vertont hat.

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