Kreis Germersheim Kreis Germersheim: Ersatz für „Kleine Pfalzlösung“ gefordert

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Die S-Bahn fährt am Haltepunkt »Unkenfunk« ein.

Nach Mitteilungen von Bund und Bahn ist die so genannte „Kleine Pfalzlösung“ für den Schienengüterverkehr zwischen dem Rhein-Neckar-Raum und Karlsruhe vom Tisch. Zu diesem Schluss kommt jetzt auch der Regionalverband Mittlerer Oberrhein. Er fordert ein neues Konzept, das auch linksrheinische Optionen einbezieht.

Mit der Führung von Güterzügen über die derzeit nur für den Personenverkehr genutzte linksrheinische Strecke sollten zusätzliche Kapazitäten für den Schienengüterverkehr geschaffen werden. Zur Verknüpfung der linksrheinischen Trasse mit der Rheintalbahn hätten in Ludwigshafen und Karlsruhe Verbindungsbauwerke erstellt werden müssen. In Karlsruhe war dies die so genannte „Dammerstocker Kurve“, mit der in Oberreut eine direkte Verbindung zwischen der Rheintalbahn und der Schienenstrecke zur Rheinbrücke hergestellt werden sollte. Diese Maßnahmen waren im Bundesverkehrswegeplan dem „Schienenknoten Mannheim“ zugeordnet, in dem eine Reihe kleinerer Maßnahmen zur Verbesserung der Kapazitäten im Raum Mannheim/Ludwigshafen/Karlsruhe gebündelt sind. Die Dammerstocker Kurve befand sich in einer frühen Vorplanungsphase, der so genannten Grundlagenermittlung, teilt der Regionalverband mit. Dies solle nun nach Angaben der DB Netz AG abgeschlossen und das Planungsverfahren dann nicht mehr weitergeführt werden. Die Entscheidung habe das Bundesverkehrsministerium auf Basis der aktuellen Bewertungsergebnisse der Bundesverkehrswegeplanung getroffen.

Karlsruher Süden unbelastet

Für den die südlichen Stadtteile von Karlsruhe – und damit auch den Kreis Germersheim – bedeutet die Entscheidung, dass zusätzliche Belastungen nicht mehr im Raum stehen. Für die Anlieger der rechtsrheinischen Bahnstrecken ist hingegen klar, dass die „Kleine Pfalzlösung“ nicht weiter verfolgt wird. Deren Entlastungswirkung wäre, aufgrund der geringen freien Kapazitäten auf der linksrheinischen Strecke, jedoch gering gewesen, so der Regionalverband. Damit steige die Notwendigkeit einer Entlastung der Bestandsstrecke und ihrer Anlieger zwischen Mannheim und Karlsruhe vom Schienengüterverkehr durch zusätzliche Immissionsschutzmaßnahmen oder eine neue Trasse.

Bund soll Konzept vorlegen

Für die Region sei die Nachricht zwiespältig, so Gerd Hager, der Verbandsdirektor des Regionalverbands Mittlerer Oberrhein: „Einerseits freuen wir uns über die Entwarnung für Karlsruhe, andererseits bleiben die Bestandsstrecken weiter im Spiel. Darüber hinaus hat die Havarie des Rastatter Tunnels gezeigt, dass für die Rheintalstrecke eine Ausweichmöglichkeit dringend erforderlich ist. Hier muss der Bund ein Konzept vorlegen, das auch linksrheinische Optionen einbezieht.“

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